Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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diese Städte bildeten ebensoviele Sitze der Kunst und Wissenschaften. 
Hochschulen bestanden hier deren Ruhm die ganze arabische Welt 
erfüllte und bis an die Höfe Eurbpas drang. 
Die Hauptstraße des Landhandels in Asien war die schon im 
frühesten Altertume betretene, welche aus dem alten Baklrien 
und der Bucharei durch Persien nach dem Euphrat und Tigris fuͤhrte. 
Auf dieser gelangten nicht bloß die Erzeugnisse des inneren Afien, 
die Edelsteine und Metalle, die Leinen⸗ Wollen⸗ und Seidengewebe 
der obengenannten Städte nach Bagdad sondern sie vermittelte auch 
den Verkehr mit China, sowie mit den Gegenden nördlich vom kas— 
pischen Meere über Tiflis und Tabris, Armeniens Handels— 
und Fabrikstadt. Dort hatten die Chazaren und Bulgaren mächtige 
Reiche gegründet, deren Hauptstädte die Mittelpunkte des nordischen 
Handels geworden waren. Kostbares Pelzwerk, Felle, Talg, Honig, 
Wachs Bernstein, Sklaven u. s. w., teils Erzeugnisse des Landes, 
teils von den Russen dorthin gebracht, bildeten die Stapelartikel 
desselben. 
Von jener Hauptstraße zweigten sich nach den bedeutendsten 
Handelsplätzen und Städten im nördlichen Indien, in Chorassan, Aser⸗ 
beidschan und Armenien Wege ab, von denen der wichtigste über 
Teheran und Tabris nach Trapezunt am schwarzen Meere führte. 
Zwischen Armenien und Bagdad vermittelte die natürliche Wasserstraße, 
der Euphrat, die Verbindung, und auf diesem gelangten die Erzeugnisse 
dieses Gebirgslandes Metalle, Wolle, Wein, Teppiche un s. w., nach 
Bagdad. Nach Syrien und den Küstenstädten am mittelländischen 
Meere führt die alte Karawanenstraße durch die syrische Wüste. Über 
Ispahan gelangte man nach Merw, Herat, wo ein Sonnentempel, 
eine Moschee und eine christliche Kirche neben einander standen, nach 
Kabul und Indien oder über Balkh nach Samarkand, Buchara und 
Kaschgar. 
Wie der Binnenhandel Asiens, so blühte auch der Seehandel und 
die Schiffahrt im indischen Ozean wieder auf. Mil Vorder— und 
Hinterindien knüpften die Araber einen direkten Verkehr an. Selbst 
nach China segelten sie auf ihren gebrechlichen Fahrzeugen, legten 
in Kanton eine Faltorei an und holten dort Seide, Papier und 
Schnitzereien 
In Afrika hatten sich die Statthalter schon früh der Oberherr— 
schaft der Kalifen in Asien entzogen, und es waren dadurch drei un— 
abhängige Reiche entstanden, Ägypten, Afrika und Maͤuretanien. 
Zu Afrika gehörte der Küstenstrich von Äghpten bis zur Grenze von 
Marokko, also das alte Cyrene und die späteren Baͤrbareskenstaaten 
Tripolis Tunis und Algier. Auch hier bewährte sich die schöpferische 
Kraft der Araber? Die Nordküste verwandelte sich unter ihrer Herr— 
schaft in fruchtbares, wohlangebautes und sorgfältig bewässertes Land. 
Große und prächtige Städte entstanden deren Bewohner nicht bloß
	        
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