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Die Gabe Rüdegerens inua er in Händen hoch;
Wie wund er war zum Tode, er schlug dem Helden doch
Durch seinen Schild, den guten, bis auf den Helm hinan,
Davon mußte sterben der en Gotelinde Mann
So schlimm ward solche Gabe gelohnet nimmermehr,
Da waren sie erschlagen, Gernot und Rüdeger,
Alle beide, der eine von des andern Hand;
Jetzt erst zürnte Hagen, als er den großen Schaden fand.
als der junge Giselherr sah seinen Bruder tot,
Die noch im Saale waren, die kamen da in Not;
Der grimme Tod der suchte sein Heergefolg sich aus,
Der Bechlarhelden lebte bald keiner mehr eim Haus.
Die Kunde hievon drang zu Hildebrand und den Wölflingen, die alsbald her—
beieilten und Rüdegers Leichnam forderten. Als ihnen die Burgunder diesen ver—
weigerten, schreiten Dietrichs Helden zum Angriff, erliegen aber alle mit Ausnahme
dildebrands, der sich durch die Fluqt rettele.
Der Nibelungen Ende.
Da nahm der Herre Dietrich selber sein Gewand,
Es half den Helden waffnen der alte Hildebrand,
Da klagte so gewaltig der überkräftige Mann,
Daß voͤn der Stimme Schalle das an zu dröhnen begann.
Bald aber kam ihm wieder der rechte Heldenmut,
Im Grimme ward gewaffnet der Degen kühn und gut;
et festen Schildrand den nahm er an die Hand,
Schnell gingen sie von dannen, er und der Meister Hildebrand.
Da sprach von Tronek Hagen: „Ich sehe dort sich nahn
Von Bern den Herren Dotrich, der will an uns heran,
Vach dem grimmigen Leide, das ihm hier eschehn;
Mau soll es heute schauen, wem man den i muß zugestehn.
Es dünkte wohl wahrhaftig der Herre Dieterich
Voch nie so staͤrk von Seibe und so gewaltig sich;
Will er an uns es rächen, was man ihm angethan,
h darf ihn wohl bestehen.“ So redete Gunthers Mann.
ohl hörte diese Rede Dietrich und Hildebrand;
Er kam, wo er die Recken zusammenstehend fand,
Außen bor dem Hause, gelehnet an den Saal,
Den guten Schildrand sehte Herr Dieterich zuthal.
In sorgenvollein Mute begann der ühne Mann;
ueren reicher rig me habt ihr so gethan
An mir Heimatlosend Was that ich euch denn hier
All meinen Troft und Freude hat man genommen mir
Pist t ihr Genüge an dieser großen Not,
Daß ihr uns Rüdegeren, den Helden, schluget tot;
VNun habt ihr mir genommen gar alle meine Mann,
Nie hab' ich Helden, ein solches Leid gethan.
Gedenket an euch selber, an euer eignes Leid,
An eurer Freunde Sterben, an Muͤhsal und an Streit,
Ob das euch guten Rittern nicht auch beschwert den Mut;
Wie weh mir armem, Degen der Tod des Rudeger thut
„Wir sind so sehr nicht i Hagen da begänn,
gEure Degen kamen zu diesem Haus heran.
Wi breiten tiefen Scharen, gewaffnet wie zum Streit;
Wich will es schier dedünken, man gab euch falschen Bescheid.“
„Wem soll ich mehr jebt glauben d Mir sagt es Hildebrand,
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