75. Allerlei Weisheit und Lebensregeln.
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14. Halt' ein paar Freund' im Haus, das Wissen und den Glauben,
Und laß von keinem dir des andern Freundschaft rauben.
Vom einem sei genährt dein Geist und aufgeklärt,
Vom andern dir in Not und Zweifel Trost gewährt.
15. Vor jedem steht ein Bild des, was er werden soll;
Solang er das nicht ist, ist nicht sein Friede voll.
II. Aus deu Vierzeileu.
1. Wer oben steht, such' oben sich zu halten;
Wer unten ist, der tracht' hinauf.
Ruh' und Bewegung sind die zwei Gewalten,
Durch die die Welt sich hält im Lallf.
2. Sich im Spiegel zu beschau'n.
Kann den Affen nur erbau'n.
Wirke! Nur in seinen Werken
Kann der Mensch sich selbst bemerken.
3. Willst du, daß wir mit hinein
In das Haus dich bauen,
Laß es dir gefallen, Stein,
Daß wir dich behauen.
4. Der Zweck der tätigen Menschengilde
Ist die Urbarmachung der Erde,
Ob du pflügest des Geists Gefilde
Oder bestellest das Ackerfeld.
5. Gesell' dich einem Bessern zu,
Daß mit ihm deine bessern Kräfte ringen.
.Wer selbst nicht weiter ist als du,
Der kann dich auch nicht weiter bringen.
6. Prahl' nicht heute: „Morgen will
Dieses oder das ich tun."
Schweige doch bis morgen still.
Sage dann: „Das tat ich nun!"
7. Nicht der ist auf der Welt verwaist,
Dessen Vater und Mutter gestorben,