Full text: Für die Klase IV (Teil 3 = Unterstufe, [Schülerband])

P. Bassler, Beowulf. 
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und die schönen Krüge von Eichenhol- alle umfielen. Endlich raffte 
Grendel alle Kraft zusammen, um sich loszureissen: es gelang, aber 
Hand, Arm und Schulter blieben in des diegers Hand, und todwund 
entrann das Ungetüm in seine freudenlose Wohnung. 
gobald dem Könige am nächsten Morgen die That des Helden 
verkündet war, eilte er mit der Königin und mit reichem Gefolge 
in dio Methalle. Als er dort Grendels Hand sah, erhob er seine 
Blicke gen Himmel und sprach: „Dem Allvater sei allezeit Dank und 
Lob für diesen Anblick! — Dieh aber, Beowulf, bester Mann, vill 
ich allezeit lieben, als ob du mein Sohn wärest. do weit es in meiner 
Gewalt steht, soll kein vergeblicher Wunseh dich kränken, und reiche 
Schätze will ich dir geben. Doch was sind alle Gaben gegen deine 
Phat! Du selbst hast den besten Preis dir zuerteilt: dals deine 
Tugend lebt immer und ewigl“ 
Auf das Geheiss des Königs wurde Heorot, die gute Peste, ge- 
gãubert und aufgeschmückt, und bald erglänzte der Metsaal wieder 
in seiner vorigen Zier und Schöne. Und als Zeit und Stunde ge- 
kommen war, ging der hehre König mit seinen Mannen zur Halle, 
das Mahl dacelbst zu halten. Alle freuten sich über die Fülle der 
Bewirtung und die FPreuden des NMetkrugs, nieht minder über die 
Phren und die zahlreichen Geschenke, die König Hrodhgar und sein 
edles Gemahl Wealtheow dem tapferen Beowulf darbrachten. 
A 
In dem Saale war eine grosse Anzahl der Häuptlinge zurũck- 
geblieben; sie liessen Pfũhle und Polster rings umherbreiten; denn sie 
hofften, gute Nachtruhe zu finden. 
Ingrimmig aber dachte Grendels Mutter an das jammervolle 
Geschici ihres Sohnes. Von Wut und Rache gestachelt, ging sie 
nach Heorot, um Vergeltung zu üben. Als aber das Meerweib über 
die Schwelle trat, erwachten die Männer und sprangen auf, um ihre 
WVasffen zu schwingen. Da ergriff die Unholdin rasch einen der Edlen, 
einen wackeren Kämpfer und lieben Genossen des Königs, und fubr 
mit ihm davon. 
Wehklage erfüllte den Saal, Gram das Herz des weisen Königs. 
Als der Tag sichtbar geworden war, liels er Beowulf zu Hofe kommen 
und klagte ihm das neue Unheil, das sieh zugetragen hatte. Wieder 
war der Tapfere zur Hilfe bereit. Die Schar schildbewehrter Männer, 
in ihrer Mitte der König, zog der Spur des Untieres nach, weithin 
an das wüste Moor; den übrigen voraus sehritt Beowulf, bis am 
Pusse wilder Felsen das schmutzighlutige Gewässer gefunden war, 
die Wohnstätte der Unbolde.
	        
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