Full text: Gedichte und Prosa (Teil 4, [Abteilung 1 und 2])

Arndt. 
Iv] 111 
8. Das ganze Deutschland soll es sein! 
O Gott vom Himmel, sieh darein 
Und gieb uns rechten deutschen Mut, 
Daß wir es lieben treu und gut! 
Das soll es sein! 
Das ganze Deutschland soll es sein!“ 
86. Wer soll der Hüter sein? (1818). 
Auf den Tod Max von Schenkendorfs, 4 11. Dez. 1817 zu Koblenz. 
1. „Wer soll dein Hüter sein? Herz, das kein Lügenschein 
Sprich, Vater Rhein! Nimmer kann äffen. 
Mag dich der Schwerter Glanz, Auch ohne Schanz und Wall 
Mögen bich Wall und Schanz, Brauset mein Wogenschwall 
Mag dich von Türmen Fröhlich in Freiheit hin, 
Ein diamantner Kranz Wann ich des mächtig bin.“ 
Hüten und schirmen?“ 4. „Soll das das eine sein?“ 
„Ach nein! durch Felsenburg „Ja, das allein! 
Dringet die List hindurch, Treues und deutsches Herz, 
Solches schirmt nie genug Tapfer in Ernst und Scherz, 
Gegen den welschen Trug.“ Das ist die Mauer, 
2. „Wer soll denn Hüter sein? Treues und deutsches Herz 
Sprich, Vater Rhein!“ — Bleibt auf die Dauer; 
„Eins kann nur Hüter sein“ Brechet die Schwerter klein, 
(So spricht der Vater Rhein), Reißet die Wälle ein, 
„Eins kann nur dauern; Schleifet die Felsenburg — 
Lanzen und Schwerterschein, Mit diesem fecht ichs durch!“ 
Felsen und Mauern, 5. „Wohl dir des Hüters dein! 
Wären sie noch so dicht, Dies soll es sein! 
Sprenget der Höllenwicht; Wohl dir! ein deutsches Herz, 
Bau diamantne Burg, Tapfres und treues Herz, 
Er dringet doch hindurch.“ Köstliche Gabe, 
3. „Was soll das eine sein? Senken wir hier in Schmerz 
Sprich, Vater Rhein!“ Nieder zum Grabe. 
„Herz muß das eine sein!“ Das sei dir Schild und Hort, 
(Spricht Vater Rhein) — Brausende Landespfort! 
„Das wird es treffen, Das soll ein Zeichen sein
	        
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