Full text: Gedichte und Prosa (Teil 4, [Abteilung 1 und 2])

Lebensabriß der Dichter. 
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übersetzung wurde tonangebend. Während seines Aufenthaltes auf 
der Feste Koburg, zur, Zeit des Aussburger Reichstags 1530, be— 
arbeitete er, ausdrücklich zum Zwecke des Juͤgendunterrichts, eine An⸗ 
zahl äsopischer Fabeln. Er hat über 30 Kirchenlieder gedichtet, 
auch maucherlei andere gelegentliche Poesien, so das Lob der Musika. 
Meyer Konrad Ferdinand, geb. 12. Oktober 1825 zu Zürich, 
2. November 1898 zu Kilchberg bei Zürich. Er studterte Philo⸗ 
logie, lebte aber seit 1858 nur schriftstellerisch thätig zu Kilchberg. 
Mörike Eduard, geb. 8. September 1804 zu Ludwigsburg, 
4. Juni 1875 zu Stuttgart. Er studierte Theologie, war in ver— 
schiedenen Orten Württembergs Pfarrer, von 1851 bis 1866 Lehrer 
am Katharinenstift zu Stuttgart. 
Müller Friedrich, geb. 13. Januar 1749 zu Kreuznach, 23. 
April 1825 zu Ron ebte sein 1776 als Maler in Rom, wid⸗ 
mete sich aber mehr und mehr dem Studium der römischen Alter⸗ 
ümer. Müller ist als Dichter berühmter geworden wie als Maler; 
nan rechnet ihn zu den Dichtern der „Stuͤrm- und Drangperiode“; 
er dichtete pfälzische Idyllen, auch Dramen (Faust, Niobe, Genovefa). 
Müller Wilhelm, geb. 7. Oktober 1734 zu Dessau, 30. Sep⸗ 
tember 1827 daselbst. Er studierte zu Berlin Philologie, machte als 
Freiwilliger den Befreiungskrieg mit und wirkte von 1819 ab als 
Kehrer am Gymnasium seiner Vaterstadt. Seine zahlreichen Gedichte 
find in der einfachen Art der Volkslieder gehalten. Viele Lieder 
bidmete er dem Freiheitskampfe der Griechen. 
Muller Wolfgang, e 5. März 1815 zu Königswinter, 120. 
Juni 1893 zu Neuenahr. Er lebte als Arzt in Düsseldorf und Köln 
uͤnd hat mit Vorliebe kheinische Sagen dichterisch gestaltet. 
Novalis (Griedrich von Hardenberg), geb. 3. Mai 1772 zu 
Wiederstedt bei Mansfeld, 25. Maͤrz 1801 zu Weißenfels. Er studierte 
Jurisprudenz und erhielt eine Anstellung bei den Salinen in Weißen— 
sels. Zur Erlangung der dazu nötigen bergmännischen Kenntnisse 
besuchte er die Bergakademie in Freiberg. Er erfuhr 1797 den 
Schmerz, seine Braut durch den Tod zu verlieren. Bald darauf er— 
griff ihn selbst ein Brustleiden, dem er auch erlegen ist. Er gilt als 
das Haupt der romantischen Schule. Besonders berühmt ward 
sein Roman „Heinrich von Ofterdingen“, wie seine geistlichen Lieder. 
Opitz Martin, geb. 23. Dezember 1597 zu Bunzlau, 20. 
August 1639 zu Danzig. Er studierte an verschiedenen Hochschulen, 
leble in Holland, Holstein und Siebenbürgen, daͤrauf in Liegnitz als 
herzoglicher Rat. Im Jahre 1624 erschien sein Büchlein „von der 
deutschen Poeterei“, welches umwälzend auf die ganze deutsche Litte⸗ 
ratur gewirkt hat. Kaiser Ferdinand II. gab ihm den Lorbeexrkranz 
als Dichter und erhob ihn in den Adelstand. Nach vielen Reisen 
trat er zu Danzig in die Dienste des Königs von Polen. Dort starb 
er an der Pest. Seine Gedichte erlebten zahlreiche Auflagen. 
Platen August, Graf von Platen⸗Hallermünde, geb. 24. Ok—⸗ 
tober 1796 zu Ansbach, 4 5. Dezember 1835 zu Syrakus. Er machte 
als bayrischer Offizier den Feldzug gegen Rapoleon mit, studierte 
dann Philosophie und hielt sich von 1826 ab dauernd in Italien auf. 
Platen suchte, ähnlich wie früher Klopstock, die antiken Versformen 
auf deutsche Dichtungen anzuwenden.
	        
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