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Hypokaustum, einem in der Tiefe liegenden eigenen Heizlokal,
hereingeleitet wurde. Auch bediente man sich eherner Kohlenbecken
und tragbarer Öfen, die außerdem zum Wasserkochen und Warm¬
halten der Speisen benutzt wurden. Der Hauptschmuck des alten
Hauses bestand nicht, wie zum großen Teil bei uns, in dem Haus¬
geräte, sondern in der Schönheit der einzelnen Teile des Hauses
selbst, in der Verzierung der Wände und Decken und des Fu߬
bodens, den prächtigen Säulen, den grünen ausgezierten Gürten
und Gärtchen und den Statuen, welche oft in großer Zahl in den
freien Räumen aufgestellt wurden. Stov.
15. Gm Besuch vei einem vornehmen Mömer.
1. Betreten wir das Haus eines vornehmen Römers, um
die inneren Räume, die Möbel und die ganze künstlerische Aus¬
stattung kennen zu lernen. Am Eingang ist ein grimmiger Bullen¬
beißer in Mosaik angebracht statt der Worte cave canem! (hüte
dich vor dem Hunde!). Im Inneren des Hauses finden wir nicht
die Mannigfaltigkeit eines modernen Hausgeräts, da die vielfachen
Arten von Schränken, Konsolen und dergleichen mangeln; aber
Tische, Stühle, Ruhebetten in vielartigen Formen, die Mosaik des
Bodens, kostbare Teppiche, Statuen und Kunstwerke bieten reich¬
lichen Ersatz. Man hatte in den Schlafzimmern zwar noch wie
in früherer Zeit ausgemauerte Lagerstätten, aber auch Gestelle von
Holz, Elfenbein oder Bronze, später sogar von Silber, auf welche
gestickte Decken und mit dem weichsten Flaume gefüllte Matratzen
und Pfühle ausgebreitet wurden. Einige Stühle, ein schön ge¬
formter Waschtisch und eine Kleiderkiste vollendeten das Gerät des
Schlafgemaches. Außerdem hat dieses ebenso wie die übrigen
Räume einen reichen Schmuck an Skulpturen und Malereien.
Besonders häufig findet man die Genrebildnerei angewendet, die
oft älteren Werken nachgeahmt ist. Da sieht man, um einige
noch erhaltene Statuen dieser Art zu nennen, den Knaben mit
der Gans, der siegesfroh den ergriffenen Vogel festhält und dem
Beschauer die mutwillige, ausgelassene Kindesnatur zur Anschauung
bringt. Das Urbild wurde wohl in besserer Zeit gleich nach dem
großen Alexander gefertigt; allein die erhaltene Nachbildung ist
des Musters nicht unwürdig. Vielleicht stammt sie aus der
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