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(1445) starb, löste Herzog Heinrich von Landshut den Gebarteten
um 32 000 Gulden und brachte ihn nach Burghausen in Haft. Hier
starb Ludwig, unbeugsam bis zum Tode und noch mit dem Banne
belastet, achtzig Jahre alt. Sein Land kam an Bayern- 1447
Laudshut.
Wayern-Landshut.
1392 1503.
Friedrich I (1392—1393) war ein verständiger, besonnener
und tapferer Fürst. Wie in der sechzehnjährigen gemeinsamen Re-
gierung mit seinen Brüdern, so that er auch imch der Teilung sehr
viel für die Kultur seines Landes, für die Blüte der Städte, für
Gewerbe und Handel. Landshut dankte ihm schätzbare städtische
Freiheiten. Leider starb er schon ein Jahr nach der Teilung mit
Hinterlassung eines einzigen Sohnes:
Heinrichs XVI. des Reichen (1393—1450). Dieser noch sehr
junge Fürst regierte anfangs, von schlechten Ratgebern und lockeren
Höflingen verleitet, sehr verschwenderisch. Da seine Einkünfte hiezu
nicht ausreichten, legte er dem Lande drückende Steuern auf und
verletzte dadurch auch die Freiheiten der Bürger Landshuts. Diese
wendeten sich an König Ruprecht vou der Pfalz um Schutz ihrer
Freiheiten. Darüber erbittert, schickte Heinrich eine Anzahl der Klage-
steller in die Verbannung und belegte die andern mit Geldstrafen.
Die Folge davon war, daß ein großer Teil der Bürger sich verab-
redete, die Höflinge, deren schlimmem Einflüsse sie die erlittene Ge-
waltthat zuzuschreiben hatten, zu stürzen. Doch ward die Verschwö-
rang verraten und mit blutiger Strenge bestraft. Als der Herzog
später sein Unrecht erkannte, entließ er die schlechten Ratgeber und
feilen Höflinge, gab den Bürgern ihre Rechte zurück und wies, sich
aus das Notwendigste beschränkend, alle seine Einkünfte zur Tilgung
der Schulden an. Hierauf trat er auf zwei Jahre in den Dienst des
deutschen Ordens, welcher mit dem König von Polen Krieg führte.
Nach seiner Rückkehr sand er die Verhältnisse seines Landes und
Hofes durch kluge Verwaltung wohlgeordnet. Durch eine weise Re-
gierung erhöhte er die Wohlfahrt des Landes. Gegen die Störer
des Friedens und der Sicherheit verfuhr er mit der äußersten Strenge.
Durch fast übertriebene Sparsamkeit legte er sich nach und nach große
Schätze zurück, wovon er und seine beiden Nachfolger den Beinamen
„der Reiche" erhielten.
Mit den Münchner Herzögen kämpfte er gegen Ludwig den
Gebarteten von Ingolstadt von 1418—1422. Durch einen Anteil
aus der Straubinger Erbschaft (1429) und das Land der Jngol-
städter Linie (1447) hatte seilt Herzogtum eine bedeutende Ver¬
größerung erhalten.
Zitzlsperger, Bayerische Geschickte. 10. Aull. 7