fullscreen: Der südteutsche Schulfreund

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Benennungen der Winde und Monate zu bereichern be¬ 
flissen war: ein solcher Kaiser sprach gewiß nicht ver¬ 
gebens. . 
Als Karl einst im November des Jahres 813 sich 
mit der Jagd vergnügt hatte und nach Aachen zurükge- 
kommen war, übersiel ihn ein heftiges Fieber. Er wandte 
sogleich sein gewöhnliches Mittel an, den Hunger; aber 
es gesellten sich diesesmal zum Fieber auch Seiten¬ 
stiche und Brustentzündung, und obschon er fortfuhr sich 
der Speisen zu enthalten, und auch nur selten durch 
einen Trunk sich erguikte, so erlag er der Krankheit 
schon am siebenten Tage und schied, nachdem er mit 
großer Begierde das heilige Nachtmahl empfangen, hin, 
im zweiundsiebenzigften Jahre des Alters und im sieben¬ 
undvierzigsten der Negierung. 
Von seinen Kindern haben ihn überlebt: Ludwig, 
Bertha, Gisla, Thedrade, Hiltrnde, Nothaide, Nothilde, 
Adaldrude, Drogo, Hugo und Dietrich. Alle seine Kin¬ 
der hatte er mit großer Sorgfalt unterrichten lassen, 
die Söhne und Enkel zuerst in den schönen Wissenschaf¬ 
ten, denen er selbst alle seine Musestundcn widmete; 
dann im Reiten, in den Waffen und in der Jagd: die 
Töchter aber im Siiken, Weben und Spinnen und 
allem, was das weibliche Geschlecht schmüket. 
Muhamed. 
Die Araber sind ein uraltes Volk, das in der hei¬ 
ligen Schrift oft genannt wird. Sie bewohnen eine 
große Halbinsel, welche weite Sandwüsten, öde Felsen¬ 
gebirge , und nur wenige ganz fruchtbare Landschaften 
enthält. Die Einwohner sind bei ihrer Armuth gast¬ 
frei und gutmüthig. Ihr Körper ist stark und geschmei¬ 
dig, ihr Ansehen offen und heiter, und ausgezeichnet die 
Lebhaftigkeit ihres Geistes. Unter diesem Volke ward, 
<570, Muhamed in der Stadt Mekka geboren. Er verlor 
noch als Kind seine Eltern. Da nahm ihn ein Oheim 
zu sich, der ihn für den Kaufmannsstand bestimmte, und 
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