Full text: [Siebenter Teil = 3. Klasse, [Schülerband]] (Siebenter Teil = 3. Klasse, [Schülerband])

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Im Jahre 1878 aber hatte sich Frankreich mit den nordamerikanischen 
Staaten verbündet und England den Krieg erklärt; ihm schloß sich 
Spanien an, und 1779 kündigte der spanische General Mendoza dem 
Gouverneur Eliott die Feindseligkeiten an. Diese beschränkten sich zunächst 
ans eine Blockade zu Wasser und zu Lande. Die Zufuhr wurde so 
wirksam unterbunden, daß in der Festung bald Hunger und Krankheiten 
ausbrachen. Durch Mangel an frischem Fleisch und Gemüse entstand 
die gefürchtetste Krankheit jener Zeit, der Skorbut, und brachte die Be¬ 
satzung in ernste Gefahr. Da erschien in den Tagen der höchsten Not 
die englische Flotte unter dem Admiral Rodney im Januar 1780 zum 
Entsatz. Mit unbeschreiblicher Freude wurde sie begrüßt, und durch 
sie die Festung mit frischen Lebensmitteln und neuem Kriegsbedarf ver¬ 
sehen. 
Nachdem die englische Flotte zu anderer Kriegstätigkeit im Februar 
1780 wieder abgefahren war, begann der spanische Admiral Don Barcelo 
von neuem und zwar nunmehr mit aller Energie die Blockade; auch 
gelang es ihm, durch gut armierte Kanonenboote der Besatzung großen 
Schaden zuzufügen. 
Zu gleicher Zeit wurde die Festung durch eine Mörserbatterie von 
der spanischen Landseite beschossen. Ende des Jahres 1780 gingen die 
Lebensmittel wieder zur Neige; Blattern, Skorbut und andere epidemische 
Krankheiten brachen aus und rafften im Laufe des Jahres 312 Mann 
dahin. Unter ihnen befanden sich aber nur 20 Hannoveraner. Große 
Niedergeschlagenheit bemächtigte sich der Besatzung: Glaubte man sich doch 
von England vergessen, welches nunmehr bald 14 Monate die Festung 
ihrem Schicksale überlassen hatte. 
Da erschien endlich am 12. April 1781 wiederum eine große eng¬ 
lische Flotte von 140 Kriegs- und Transportschiffen, versah Gibraltar 
mit neuen Vorräten und verließ es am 20. April wieder. Die Spanier 
begannen um diese Zeit ein wirkungsvolles Feuer auf die Festung, das 
die Stadt zum größten Teil in Asche legte und den Verteidigern nicht 
unerhebliche Verluste zufügte. Von Ende September an wurden die Be¬ 
lagerungsarbeiten so eifrig betrieben, daß General Eliott den Entschluß 
faßte, die Batterieen durch einen nächtlichen Ausfall zu zerstören. In 
der Nacht vom 26. zum 27. November gingen die Angriffskolonnen, die 
Hannoveraner unter dem Oberstleutnant von Hugo in der rechten Kolonne, 
zum Angriff vor, überrannten mit dem Rufe „Grenadiere von Hannover" 
die spanischen Posten und drangen in die Belagerungsanlagen ein. 
Batterien und Pulvermagazine wurden gründlich zerstört, während die 
Festungsgeschütze die anrückenden Spanier unter wirksames Feuer nahmen. 
Trotz dieses glücklichen Unternehmens wurde die Lage der Eingeschlossenen 
von Tag zu Tag schwieriger, besonders da sich die alten Feinde: Mangel 
an Lebensmitteln und Krankheiten wieder einstellten.
	        
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