Wie sehr auch die hannoverschen Truppen sich nach ihrem Vaterland
zurücksehnten, so verstrich doch noch ein ganzes Jahr, ehe ihr Wunsch in
Erfüllung gehen sollte. Erst am 23. August 1784 wurden sie eingeschifft
und erreichten am 28. September 1784 wohlbehalten Geestendorf an der Weser.
Am 16. Oktober betraten sie zum ersten Male wieder die heimatliche
Erde und wurden nach einer glänzenden Parade in ihre Garnisonen
Hameln, Verden und Nienburg entlassen. Überall empfing man die
Helden mit den größten Ehren. Auch die Engländer konnten nicht genug
den Mut, die Ansdauer und Tapferkeit der Hannoveraner rühmen, denen
sie den Besitz dieses ihres wichtigsten Bollwerkes, den Schlüssel zum
Mittelländischen Meere, verdankten.
Auch der hochherzige König Georg III. erwies den Tapferen hohe
Ehren und Auszeichnungen:
Durch Reskript vom 14. Oktober 1783 an den kommandierenden
General von Reden zu Hannover verordnete er:
1. Daß diese drei Bataillone für immer den Namen „Gibraltar-
Bataillone" in ihren Regimentern führen sollten,
2. wurden ihnen besondere Fahnen verliehen, auf welche der Felsen
von Gibraltar gemalt war, mit der Umschrift: „Mit Eliott Ruhm und
Sieg. Den 13. und 14. September 1782",
3. sollten die Grenadiere der Bataillone an ihren Bärenmützen auf
einer vergoldeten oder versilberten Platte den Namen „Gibraltar" führen,
4. wurde den fortdienenden Unteroffizieren und Gemeinen ein hell¬
blaues Band mit dem eingewebten Namen „GIBRALTAR“ verliehen,
welches auf dem rechten Ärmel der Montierung zu tragen war.
Außerdem verordnetete König Georg Ul. noch eine Erhöhung der
Pension um zwei Drittel des bisherigen Satzes an alle Pensionsberechtigten
aus dieser Kampagne und ermächtigte schließlich den General Eliott,
silberne Medaillen schlagen zu lassen, um das Andenken an die ruhmvolle
Verteidigung von Gibraltar dauernd zu erhalten. Von diesen wurden
1311 an die Mitkämpfer aus dem Kurfürstentum Hannover verteilt.
Buhlers u. Hülsemann. (Geschichte des Infanterieregiments von Boigts-Rhctz).
6. OtternÄors uncl Voß.
Irügen Laufes durchschlängelt der kleine Medemfluß, in der Volkssprache
die Mäme genannt, mit seiner braunen Moorflut das Land und
mündet durch eine mächtige Schleuse in die Elbe. An dieser Medem liegt
Otterndorf, ein altmodisches, aber freundliches Landstädtchen, in das
noch vor einigen Jahrzehnten an beiden Enden ein altes Burgtor führte,
geschmückt mit dem lauenburgischen und dem Stadtwappen, einer Otter
(Fischotter) über dem sächsischen Rautenkranze.
Es ist eben nichts Sehenswertes an und in dem Städtchen, aber
sein seit dem Jahre 1868 in eine höhere Bürgerschule umgewandeltes