Full text: [Theil 7, [Schülerband]] (Theil 7, [Schülerband])

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versehen ist, und man gießt Wasser darauf, in welchem Phosphor¬ 
säure, Kieselsäure, Kali oder Ammoniak aufgelöst sind, so fließt 
unten das überflüssige Wasser ab. Dies enthält aber von den 
darin aufgelöst gewesenen Stoffen kaum mehr eine Spur; die Acker¬ 
erde hat sie alle an sich gezogen, und es ist ganz unmöglich, sie 
durch fortgesetztes Aufgießen von reinem Wasser wieder herauszu¬ 
waschen. 
Die Phosphorsäure, Kieselsäure u. s. w. sind es aber gerade, 
welche zur Ernährung der Pflanzen unentbehrlich sind. Aus dieser 
merkwürdigen Eigenschaft des Ackerbodens erklärt es sich auch, daß 
z. B. Felder, welche einen lockern Untergrund haben, selbst durch 
Wochen- und monatelangen Regen jene Stoffe nicht verlieren oder 
ausgelaugt werden. 
Verschiedene Getreidearten nehmen eine verschiedene Menge 
Nahrungsstoffe aus der Erde in sich auf, z. B. Korn und Weizen 
mehr als Erbsen oder Klee. Aber damit nicht genug; verschiedene 
Gewächse nehmen auch verschiedene Bestandtheile des Bodens in sich 
auf, weshalb auch z. B. dieselbe Getreideart nicht gut mehrere Jahre 
nach einander auf dem gleichen Felde gedeiht, weil sie immer die¬ 
selben Stoffe aus dem Boden saugt und ihn nach und nach arm 
daran macht, während andere Stoffe, welche andere Pflanzen zu 
ihrer Nahrung bedürfen würden, unbenutzt bleiben. Man kann 
daher alljährlich gute Ernten von einem Felde nur dann erwarten, 
wenn man mit dem Pflanzenanbau beständig wechselt. Hierauf 
gründet sich diejenige Art des Feldbaues, welche man die Wechsel¬ 
wirtschaft nennt, und die bei uns in Deutschland mit Recht in sehr 
ausgedehntem Maße in Gebrauch ist. Sie besteht darin, daß man 
auf ein und demselben Felde und in bestimmtem Wechsel jedes 
Jahr andere Feldfrüchte baut, und zwar Früchte von ganz ver¬ 
schiedener Art. Man wechselt also z. B. zwischen Gerste und Klee, 
Kartoffeln und Gerste, Tabak und Weizen, Raps und Roggen. 
Die Zeit, binnen welcher bei der Wechselwirtschaft ein und dieselbe 
Pflanzenart wieder auf dasselbe Feld kommt, nachdem sie durch die 
übrigen herum gekommen ist, nennt man einen Fruchtumlauf oder 
eine Schlagreihe. Durch diese Art von Wirtschaft wird jedes Feld¬ 
stück, das natürlich von vorne herein einmal tüchtig gedüngt werden 
muß, am besten ausgenutzt, ohne daß man es aussaugt und un¬ 
fruchtbar macht. 
Die Pflanzen nehmen aber, wie erwähnt, auch Nahrung aus 
der Luft zu sich, und es geschieht dieses hauptsächlich durch die 
Blätter. Was auf diesem Wege ausgenommen wird, ist im wesent¬ 
lichen Wasser und Kohlenstoff. In der Luft befindet sich zu jeder 
Zeit eine gewisse Menge von Wasser, bald mehr, bald weniger, 
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