Full text: [Theil 7, [Schülerband]] (Theil 7, [Schülerband])

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einen furchtbaren Kampf um ihn kämpfen, und es den Schutzgeistern 
seines Schiffes überlassen, ob sie ihn aus der gefahrvollen Schlacht 
erretten wollen. Der Athem will schier vor Angst in der Brust er¬ 
sticken, wenn das Auge gewahrt, wie in der Ferne zwei Eisberge 
tosend zusammenstoßen, und das Ohr vor dem gewaltigen Gekrach 
nicht mehr das laute Kommando des nahe stehenden Kapitäns hört. 
Geschieht es, daß die Eisinseln zerschellen, so wird das Meer dadurch 
oft in eine so stürmische Bewegung gesetzt, daß die grösten Schiffe, 
welche sich in der Nähe befinden, dem Untergange nahe gebracht 
werden können, und kleinere Fahrzeuge werden dann leicht noch in 
großer Entfernung verschlungen. Wird aber das Schiff gar von 
zwei gegen einander treibenden Eisschollen erfaßt, so bleiben nur noch 
zerquetschte Holzfasern von ihm übrig. 
Trotz dieser Gefahren sind doch bis jetzt schon mehr als hundert 
Entdeckungsreisen in jene unwirtlichen Gegenden unternommen, und 
jedes Jahr weiß von neuen Wagnissen zu erzählen, die kühne See¬ 
fahrer im Kampfe mit den wilden Elementen bestanden haben; 
auch die Namen vieler deutschen Männer werden unter ihnen ge¬ 
nannt. Ob es aber jemals gelingen wird, bis zum Pole vorzu¬ 
dringen, mag wohl niemand entscheiden können. Di «ritz. 
91. Der Eisbär. 
Der gefürchtetste Bewohner des hohen Nordens ist der Eisbär. 
Auf dem Lande sowohl wie im Wasser jagt er seine Beute; im 
raschen Lauf und blitzschnell tauchend stürzt er sich auf dieselbe. 
Nach dem Grieselbären Nordamerikas ist er der stärkste und gröste 
der Bärenfamilie und erreicht bei einer Höhe von 4 bis 43/4 Fuß 
eine Länge von 8 bis 9 Fuß und ein Gewicht bis 1600 Pfund. 
Außer durch sein weißes, ins Gelbe spielendes Haar unterscheidet 
er sich von dem Landbären durch längeren und gestreckten Rumpf, 
schmalen Kopf, kleineren Rachen, kürzere Beine und längere, mit 
Haaren besetzte Fußsohlen; letztere machen es ihm möglich, auf Eis¬ 
feldern und Eisbergen umherzusleigen, ohne auszugleiten. 
Das nördliche Amerika, Grönland, Spitzbergen und das nörd¬ 
liche Sibirien sind seine Heimat, in welcher er sich nicht weit und 
nur selten von den Küsten entfernt. An diesen und im Meere 
finbet er seine Hauptnahrung: Seehunde, die Reste von Walfischen 
und anderen Seethieren. Den Seehunden soll er in der Weise 
nachstellen, daß er, sobald er aus der Ferne solche irgendwo auf 
Felsblöcken ruhend erblickt, ins Wasser tauchend sich ihnen nähert, 
hin und wieder nur die Nasenspitze hervorstreckend, um Lust zu 
schöpfen. Bei ihnen angelangt, überfällt er sie mit einem mächtigen
	        
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