Das Harfenspiel verhallet
Im schimmernden Palast;
Im Nachen schläft der Ferge;
Die Hirten auf dem Berge
Halten ums Feuer Rast.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Und wie nun alle Kerzen
Verlöschen durch die Nacht,
Da schweigen auch die Schmerzen,
Die Sonn' und Tag gebracht;
Lind säuseln die Cypressen,
Ein seliges Vergessen
Durchweht die Lüfte sacht.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Und wo von heißen Thränen
Ein schmachtend Auge blüht,
Und wo im bangen Sehnen
Ein liebend Herz verglüht,
Der Traum kommt leis' und linde
Und singt dem armen Kinde
Ein tröstend Hoffnungslied.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Gut' Nacht denn, all ihr Müden,
Ihr Lieben nah und fern!
Nun ruh auch ich in Frieden,
Bis glänzt der Morgenstern.
Die Nachtigal alleine
Singt noch im Mondenscheine
Und lobet Gott den Herrn.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.