Volkslieder.
11
Mein Trost ob allen Weiben!
Dein tu' ich ewig bleiben,
spät, treu, der Ehren fromm;
nun müjf dich Gott bewahren,
in aller Tugend sparen,
bis daß ich wiederkomm'!
13. Drei Lilien.
Drei Lilien, drei Lilien,
die pflanzt' ich auf ein Grab,
da kam ein stolzer Reitersmann
und brach sie ab.
Ach Reitersmann, ach Reitersmann,
laß doch die Lilien steh'n,
die soll ja mein Feinsliebchen
noch einmal seh'n.
Lind sterbe ich noch heute,
so bin ich morgen tot,
dann begraben mich die Leute
ums Morgenrot.
14. Ich hab' die Nacht getraun:et.
Ich hab' die Nacht geträumet
wohl einen schweren Traum:
Es wuchs in meinem Garten
ein Nosmarienbaum.
Ein Kirchhof war der Garten,
ein Blumenbeet das Grab,
und von den schönen Bäumen
fiel Krön' und Blätter ab.
Die Blumen tät ich sammeln
in einem goldnen Krug;
der fiel mir aus den Länden,
daß er in Stücke schlug.
Draus sah ich Perlen fließen
und Tröpflein rosenrot:
Was mag der Traum bedeuten?
Lich Liebster, bist du tot?
15. Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus.
Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus, ade!
Feinsliebchen schaute zum Fenster hinaus, ade!
Und wenn es dann soll geschieden sein,
so reich' mir dein goldenes Ringelein!
Ade, ade, ade!
Ja, Scheiden und Meiden tut weh!
Goldringelein reichen, und das tut weh, ade!
Wir beide, wir scheiden uns nimmermeh, ade!
Und der uns scheidet, das ist der Tod,
er scheidet so manches Mündlein rot.
Ade, ade, ade!
Ja, Scheiden und Meiden tut weh!