Full text: Poesie und Prosa (Band 6 = Klasse 2 und 1, [Schülerband])

Die klassische Zeit. 
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wenn er dringt bis ins Lerz und zu Entschließungen, 
die der Säufer verkennt, jeden Gedanken weckt; 
wenn er lehret verachten, 
was nicht würdig des Weisen ist. 
Reizvoll klinget des Ruhms lockender Silberton 
in das schlagende Lerz, und die Llnsterblichkeit 
ist ein großer Gedanke, 
ist des Schweißes der Edeln wert! 
Durch der Lieder Gewalt bei der Llrenkelin 
Sohn und Tochter noch sein, mit der Entzückung Ton 
oft beim Namen genennet, 
oft gerufen vom Grabe her, 
dann ihr sanfteres Lerz bilden und, Liebe, dich, 
fromme Tugend, dich auch gießen ins sanfte Lerz 
ist, beim Limmel, nicht wenig, 
ist des Schweißes der Edeln wert! 
Aber süßer ist noch, schöner und reizender, 
in dem Arme des Freunds wissen, ein Freund zu sein, 
so das Leben genießen, 
nicht unwürdig der Ewigkeit! 
Treuer Zärtlichkeit voll, in den Ausschaltungen, 
in den Lüften des Walds, und mit gesenktem Blick 
auf die silberne Welle 
tat ich schweigend den frommen Wunsch: 
Wäret ihr auch bei uns, die ihr mich ferne liebt, 
in des Vaterlands Schoß einsam von mir verstreut, 
die in seligen Stunden 
meine suchende Seele fand: 
o, so bauten wir hier Lütten der Freundschaft uns! 
Ewig wohnten wir hier, ewig! Der Schattenwald 
wandelt' uns sich in Tempe, 
jenes Tal in Elysium! 
3. Die Sommernacht. 
Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab 
in die Wälder sich ergießt und Gerüche 
mit den Düften von der Linde 
in den Kühlungen weh'n,
	        
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