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5. „Das Brot dos will er kosten;
Seit ihn der Thurm bedeckt
Und seine Waffen rosten,
Vergaß er wie es schmeckt.
6. „Will trocknen mit dem Linnen
Die alten Augen roth;
Tort auf des Thurmes Zinnen
Sah er nur Angst und Noth.
7. Will in die Zither singen
Ten bittern Todesschmerz,
Bis ihm die Saiten springen
Und bricht sein müdes Herz."
8. Da gab man ihm die Zither,
Gab Brot und Linnen gern,
Und dankend schied der Ritter
Und bracht es seinem Herrn.
9. Ter sieht ihn freudig kommen:
„Herbei mein Saitenspiel!
Ihr habt kein Lied vernommen,
Seit unser Reich zerfiel.
10. „Ein Lied will ich erheben,
Es ist ein schönes Lied:
Der scheide von dem Leben,
Von dem die Freiheit schied.
11. „Ihr trauten Freunde, kostet
Das letzte Liebesmal;
Es hat zu lang gerostet
Ter scharfgeschliffne Stahl.
12. „Verbindet eure Wunden,
Wir stürzen in die Schlacht;
In letzten Lebensstunden
Hab ich dies Lied erdacht."
30. Ter Schelm von Bergen.
1. Zu Frankfurt auf dem Römer war heute Königswahl
Und Abends drehn Vermummte sich bei der Fackeln Stral:
Der König ist erkoren,
Des Reiches Noth beschworen,
Ihr Masken schwingt euch froh im Saal.
2. Zum Tanze lädts, zum Tanze! der König fliegt dahin
Und mit dem schwarzen Ritter die junge Königin:
Wer ist wohl der Beglückte,
Den solche Ehre schmückte?
Sie wäre Fürsten Hochgewinn.
3. Und wieder lädts zum Tanze, gar mancher Tänzer keicht;
Wem hat die junge Königin die Hand zum Tanz gereicht?
Es ist der schwarze Ritter,
Er tanzt fürwahr nicht bitter,
Ja keiner schwebt so frei und leicht.
4. Und immer ists der Schwarze, der sie zum Tanze führt;
Doch ist sie wohl zu tadeln, daß sie den Tänzer kürt?
Die Larven werden fallen
Dann muß sein Name schallen,
Dann zeigt sich, ob es ihm gebührt.
5. „Wollt ihr Euch nicht entmummen, Herr Ritter, es ist Zeit,
Die Larven alle fielen, laßt schauen wer Ihr seid." —
„Das, Herrin, nicht begehre!
Bei dein und meiner Ehre,
Du forderst unser beider Leid."
6. „Wärt ihr des Reiches Aechter," begann der König hehr,
„Hier dulden Ehrenwächter jetzt keine Masken mehr."
Da kann er sich nicht bergen:
„Der Scharfrichter von Bergen!"
Erschrocken schallt es rings umher.
7. „Unehrlicher, dein Athem befleckt die Königin,
Den Frevel wirst du büßen, der Tod ist dein Gewinn.
Legt Hand an ihn, ihr Schergen,
Den Scharfrichter von Bergen,
Zum Richtplatz schleift ihn selber hin."