Full text: [Teil 5 = Achtes und neuntes Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 5 = Achtes und neuntes Schuljahr, [Schülerband])

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nicht Parzival, sondern Gawein, sein Genosse an Artus' Hofe, 
der nach manchen ritterlichen Taten als weltlicher Ritter gleichfalls, 
wie einst Parzival, auszieht, um den Gral zu suchen. 
Nach vier Jahren finden wir Parzival wieder, wie er am 
Karfreitag, dessen Heiligkeit er durch Waffentragen verunehrt 
— denn schon lange hat er nach Gott nicht gefragt —, durch 
einen Ritter im grauen Gewände zum erstenmal wieder auf das 
höhere Ziel seines Lebens hingewiesen, zum erstenmal wieder an 
die Treue Gottes, seiner Untreue und seinem Zweifel gegenüber 
gemahnt wird. Diese Schilderung mag leicht zu dem Einfachsten, 
aber auch zu dem Treffendsten und Besten gehören, was nicht 
allein Wolframs Gedicht enthält, sondern was jemals in dieser 
Weise gedichtet worden ist. Nachher gelangt Parzival, geleitet 
von dem Ritter im grauen Gewände, zu einem Einsiedler, in 
welchem er seinen Oheim Trevrizent findet. Dieser belehrt ihn, 
daß Hochmut und Zweifel niemals den Gral gewinnen können; 
er selbst habe, wenn schon aus dem Königsgeschlecht des Grals 
entsprossen, weil er sich selbst als unwürdig erkennen müssen, der 
Würde eines Pflegers des Grals entsagt; sein Bruder Anfortas, 
der König im Gral, habe auch einst das Feldgeschrei ,,Amur" vor 
sich hergetragen, und der Ruf weltlicher Liebe „sei zur Demut 
nicht völlig gut"; darum habe er im Streit unterliegen müssen, 
sei mit einem vergifteten Speer (eben dem, der einst in der Gral- 
burg durch den Saal getragen worden) verwundet worden und 
schleppe nun ein sieches Leben kümmerlich hin, das er doch nicht 
enden könne und dürfe; vielmehr schöpfe er täglich neue Kraft, 
zu leben und Schmerzen zu ertragen, aus dem Anschauen des 
Grals, bis dereinst, wie man aus einer Inschrift am Gral wisse, 
ein Ritter kommen werde, der nach dem Leiden des Königs und 
nach dem Gral fragen und sich durch diese Frage als den be¬ 
zeichnen werde, dem Anfortas das Königtum im Gral übergeben 
könne. Das aber fei nun eben er, Parzival, welcher seinem Oheim 
seine Herkunft und Geschichte bereits erzählt hatte. 
Abermals tritt uns die weltliche Ritterschaft in Eaweins Hel¬ 
dentaten entgegen, der berufen ist, einen Zauber auf dem Schlosse 
Chateau merveil zu lösen, den der vielberufene Zauberer Klings¬ 
ohr über die von ihm zusammengeraubten Bewohner dieses Schlosses 
gelegt hat; Klingsohr, derselbe, den die spätere Sage als historische
	        
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