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Fabriken, Bleichplätzen und ähnlichen Anstalten, ja bis zum Gottes¬
acker selbst — denn eine kleine Welt lag innerhalb des Bezirks
der Stadt — ging man an dem mannigfaltigsten, wunderlichsten,
mit jedem Schritt sich verändernden Schauspiel vorbei, an dem
unsere kindische Neugier sich nicht genug ergötzen konnte.
Meinem Vater war sein eigener Lebensgang bis dahin ziemlich
nach Wunsch gelungen; ich sollte denselben Weg gehen, aber be¬
quemer und weiter. Er schätzte meine angeborenen Gaben um so
mehr, als sie ihm mangelten; denn er hatte alles nur durch unsäg¬
lichen Fleiß, Anhaltsamkeit und Wiederholung erworben. Er ver¬
sicherte mir öfters, früher oder später, im Ernst und Scherz, daß
er mit meinen Anlagen sich ganz anders würde benommen und
nicht so liederlich damit würde gewirtschaftet haben.
Mein Vater lehrte die Schwester in demselben Zimmer
Italienisch, wo ich den Cellarius auswendig zu lernen hatte.
Indem ich nun mit meinem Pensum bald fertig war und doch
still sitzen sollte, horchte ich über das Buch weg und faßte das
Italienische, das mir als eine lustige Abweichung des Lateinischen
auffiel, sehr behende.
Andere Frühzeitigkeiten in Absicht auf Gedächtnis und Com¬
bination hatte ich mit jenen Kindern gemein, die dadurch einen
frühen Ruf erlangt haben. Deshalb konnte mein Vater kaum
erwarten, bis ich auf die Akademie gehen würde. Sehr bald
erklärte er, daß ich in Leipzig, für welches er eine große Vor¬
liebe behalten, gleichfalls Iura studieren, alsdann noch eine andere
Universität besuchen und promovieren sollte.
Ferner erzählte er mir, daß ich nach Wetzlar und Regensburg,
nicht weniger nach Wien und von da nach Italien gehen sollte,
ob er gleich wiederholt behauptete, man müsse Paris voraus sehen,
weil man aus Italien kommend sich an nichts mehr ergötze.
Dieses Märchen meines künftigen Iugendganges ließ ich mir
gern wiederholen, besonders da es in eine Erzählung von Italien
und zuletzt in eine Beschreibung von Neapel auslief. Sein sonstiger
Ernst und seine Trockenheit schienen sich jederzeit aufzulösen und
zu beleben, und so erzeugte sich in uns Kindern der leidenschaftliche
Wunsch, auch dieser Paradiese teilhaft zu werden.
Vor den didaktischen und pädagogischen Bedrängnissen