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Ziehn ins Feld auf flinken Rossen,
Lustig mit Drommetenton;
„Komm in unsre Reiterscharen!"
Fällt der Werber jubelnd ein,
„Schönes Leben des Husaren,
Das ist Leben, das allein!" —
Jünglings Augen flammen heller,
Seine Pulse jagen schneller.-
Plötzlich zeigt sich jetzt im Kreise
Eine finstere Gestalt,
Tiefen Ernstes, schreitet leise,
Und beim Werber macht sie Halt,
Und sie flüstert ihm so dringend
Ein geheimes Wort ins Ohr,
Daß er, hoch den Säbel schwingend,
Wie begeistert loht empor.
Und der Dämon schwebt zur Bande,
Facht den Eifer der Musik
Mächtig an zum stärksten Brande,
Mit Geraun und Geisterblick.
Aus des Basses Sturmgewittern,
Mit unendlich süßem Sehnen,
Mit der Stimmen weichem Zittern,
Singen Geigen, Grabsirenen.
Und der Finstre schwebt enteilend
Durch der Lauscher dichte Reihe,
Nur am Jüngling noch verweilend
Wie mit einem Blick der Weihe. —
Bald im ungestümen Werben
Wird der Liebe Klage laut,
Wird das Bild der Heimat sterben;
Arme Mutter! arme Braut!
In des Jünglings letztes Wanken
Bricht des Werbers rauhes Zanken,
Lacht des Werbers bittrer Hohn:
„Bist wohl auch kein Heldensohn!
Bist kein echter Ungarjunge!
Feiges Herz! so fahre hin!"
Seht! er stürzt mit raschem
Sprunge —
Zorn und Scham der Wange
Glühn —
Hin zum Werber, von der Rechten
Schallt der Handschlag in dem
Lüften, —
Und er gürtet, kühn zum Fechten,
Schnell das Schwert sich um die
Hüften. —
Wie beim Sonnenuntergange
Hier und dort vom Saatgefild'
Still waldeinwärts schleicht das Wildi
Also von der Ungarn Wange
Flüchtet in den Bart herab
Still die scheue Männerzähre.
Ahnen sie des Jünglings Ehre?
Ahnen sie sein frühes Grab?
Viertes Kapitel.
Patriotische Dichtung aus der Zeit der deutschen Erhebung.
Die Geschichte berichtet Unerhörtes von dem lähmenden Schrecken
und der allgemeinen Hoffnungslosigkeit, welche als die Folgen der Schlacht
von Jena Preußen fast ohne weiteren Schwertstreich Napoleon in die
Hände lieferten. Nur wenige hatten den Mut, ihm unerschrocken entgegen
zu treten, wie die edle Königin Luise, oder gar seiner Macht zu trotzen,
wie Gneisenau in Kolberg.
Das Bild einer allgemeinen Niedergeschlagenheit war demnach also
doch nur ein täuschender Schein; in der That waren die edelsten Männer
des Volkes sofort ans Werk gegangen, die Waffen zu schmieden, deren
man bedürfen würde in der Befreiungsstunde, auf welche man in Geduld
wartete. Die tüchtigsten Freunde des Vaterlandes vereinigten Herzen und