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A. Epische Poesie.
Zu der heiligen Feier. Der Rossebändiger Nestor
Gab ihm Gold, und der Meister umzog die Hörner des Rindes
Künstlich, daß sich die Göttin am prangenden Opfer erfreute.
Stratius führte die Kuh am Horn und der edle Echephron;
Aber Aretus trug im blumigen Becken das Wasser
Aus der Kammer hervor, ein Körbchen voll heiliger Gerste
Zn der Linken. Es stand der krieg'rische Thrasymedes,
Eine geschliffene Axt in der Hand, die Kuh zu erschlagen.
Perseus hielt ein Gefäß, das Blut zu empfangen. Der Vater
Wusch zuerst sich die Händ' und streute die heilige Gerste,
Flehte dann viel zu Athenen und warf in die Flamme das Stirnhaar.
Als sie jetzo gefleht und die heilige Gerste gestreuet.
Trat der mutige Held Thrasymedes näher und haute
Zu; es zerschnitt die Axt die Sehnen des Nackens, und kraftlos
Stürzte die Kuh in den Sand. Und jammernd beteten jetzo
Alle Töchter und Schnür' und die ehrenvolle Gemahlin
Nestors, Eurydice, die erste von Klymenus' Töchtern.
Aber die Männer beugten das Haupt der Kuh von der Erde
Auf; da schlachtete sie Pisistratus, Führer der Menschen.
Schwarz entströmte das Blut, und der Geist verließ die Gebeine.
Jene zerhauten das Opfer und schnitten nach dem Gebrauche
Eilig die Lenden aus, umwickelten diese mit Fette
Und bedeckten sie drauf mit blutigen Stücken der Glieder.
Und sie verbrannte der Greis auf dem Scheitholz, sprengte darüber
Dunkeln Wein; und die Jüngling' umstanden ihn mit dem Fünfzack.
Als sie die Lenden verbrannt und die Eingeweide gekostet,
Schnitten sie auch das übrige klein und steckten's an Spieße,
Drehten die spitzigen Spieß' in der Hand und brieten's mit Vorsicht.
Als sie das Fleisch nun gebraten und von den Spießen gezogen.
Setzten sie sich zum Mahle. Die edlen Jünglinge schöpften
Aus dem Kelche den Wein und verteilten die goldenen Becher.
Übersetzt von Vo ß.