Full text: [Theil 4 = (Tertia), [Schülerband]] (Theil 4 = (Tertia), [Schülerband])

Reinick: Dem Vaterland. Hoffmann v. F.: Mein Lieben. 285 
It. Lyrische Poesie. 
71. Dem Vaterland. 
Robert Reinick, geb. den 22. Februar 1805 zu Danzig, Maler, 
gest. den 7. Februar 1852 in Dresden. 
1. Dem Vaterland! 
Das ist ein hohes, helles Wort, 
Das hallt durch unsre Herzen fort 
Wie Waldesrauschen, Glockenklang, 
Drommetenschmettern, Lerchensang, 
Das fällt ein Blitz in unsre Brust, 
Zu heil'ger Flamme wird die Lust! 
Dem Vaterland! 
2. Dem Vaterland! 
Das Wort giebt Flügel dir, o Herz. 
Flieg' auf, flieg' auf, schau nieder¬ 
wärts 
Die Wälder, Ströme, Thal und 
Höhn; 
O deutsches Land, wie bist du schön! 
Und überall klingt Liederschall 
Und überall ein Widerhall: 
Dem Vaterland! 
3. Dem Vaterland! 
Das seinen Töchtern hat beschert 
Der keuschen Liebe stillen Herd, 
Das seinen Söhnen gab als Hort 
Die freie That, das treue Wort, 
Das seiner Ehren blanken Schild 
Zu wahren allzeit sei gewillt. 
Dem Vaterland! 
4. Dem Vaterland! 
O hohes Wort, o helles Wort, 
Du tön für alle Zeiten fort 
Wie Waldesrauschen, Glockenklang, 
Drommetenschmettern, Lerchensang! 
Zu heil'ger Flamme weih die Lust, 
So lange schlägt die deutsche Brust 
Dem Vaterland! 
Heil dir, Heil dir, du deutsches 
Land! 
72. Mein Lieben. 
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, geb. den 2. April 1798 in 
Fallersleben, 1830—1843 Professor der deutschen Sprache und Litteratur in Breslau, 
gest. den 19. Januar 1874 als Bibliothekar in Korvey. 
1. Wie könnt' ich dein vergessen! 
Ich weiß, was du mir bist. 
Wenn auch die Welt ihr Liebstes 
Und Bestes bald vergißt. 
Ich sing' es hell und ruf es laut! 
Mein Vaterland ist meine Braut! 
Wie könnt' ich dein vergessen! 
Ich weiß, was du mir bist. 
2. Wie könnt' ich dein vergessen! 
Dein denk' ich allezeit; 
Ich bin mit dir verbunden, 
Mit dir in Freud und Leid, 
Ich will für dich im Kampfe stehn. 
Und soll es sein, mit dir vergehn. 
Wie könnt' ich dein vergessen! 
Dein denk' ich allezeit. 
3. Wie könnt' ich dein vergessen! 
Ich weiß, was du mir bist; 
So lang ein Hauch von Liebe 
Und Leben in mir ist. 
Ich suche nichts als dich allein. 
Als deiner Liebe wert zu sein. 
Wie könnt' ich dein vergessen! 
Ich weiß, was du mir bist.
	        
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