Full text: [Teil 3 = Quarta, [Schülerband]] (Teil 3 = Quarta, [Schülerband])

Darstellungen aus der griechischen und römischen Geschichte. 73- 
Dann setzten die Perser über den euböischen Sund nach Attika und 
bedeckten mit ihren Reitergeschwadern die weite Ebene von Marathon^ 
Weil die Athener ihnen nur 10 000 Bewaffnete entgegenzustellen hatten^ 
waren sie uneins, ob sie dem Feinde in offener Feldschlacht begegnen 
oder sich hinter den festen Mauern der Stadt verteidigen sollten. Dieser 
Unentschlossenheit machte Miltiades zum Heile Griechenlands ein Ende, 
indem er die Kriegsobersien für eine Feldschlacht zu gewinnen wußte. 
Es war am 29. September des Jahres 490, als Miltiades, mit 
der obersten Leitung des Krieges betraut, das Heer zur Schlacht 
ordnete. Er machte seine Linie mit der persischen gleich lang, die 
Flügel am stärksten, das Mitteltreffen nur wenige Reihen hoch. Als 
die Opfer günstige Vorzeichen ergaben, wurde das Zeichen zum Angriff 
gegeben, und sogleich gingen die Athener im Sturmschritt auf die 
Barbaren los. Es waren acht Stadien zwischen beiden Heeren und 
die Perser hielten die Athener für wahnsinnig, weil sie trotz ihrer ge¬ 
ringen Anzahl im Sturmlauf heranrückten, ohne durch Reiterei und 
Schützen gedeckt zu sein. Als aber die Hellenen an sie herangekommen 
waren und auf sie eindrangen, da wußten sie kaum noch, ob sie mit 
Männern oder mit Löwen zu tun hätten. Auf beiden Flügeln siegten 
die Athener, und als sie gesiegt hatten, ließen sie die geschlagenen 
Feinde ruhig fliehen, vereinigten sich und kämpften gegen die, welche 
ihre Mitte durchbrochen halten, bis sie auch diese besiegten. Sodann 
verfolgten sie die flüchtigen Perser bis ans Meer, und dort griffen sie 
die Schiffe an, von denen sie sieben gewannen. 
Auch den Versuch der Perser, die Stadt Athen zu überfallen,, 
vereitelte Miltiades durch einen Eilmarsch, und die Perser mußten un¬ 
verrichteter Dinge nach Asien zurückkehren. 
42. Leonidas und die Kämpfe bei Thermvpylä. 
Nach Bumiiller-Widmann. Weltgeschichte. Freiburg. Herder. 1395. 
Als der Perserkönig Xerxes gegen Griechenland heranrückte, suchten 
die Griechen zuerst durch die Besetzung des Passes von Tempe in 
Thessalien dem feindlichen Heere den Eintritt zu wehren. Alexander 
von Mazedonien zeigte ihnen das Unhaltbare dieser Stellung, die 
leicht zu umgehen war. Sie zogen heim und gaben durch den Abzug 
den Thessalern und Böotiern das Zeichen zum offenen Abfall. 
Nun beschloß man Mittelgriechenland zu decken. Der spartanische 
König Leonidas erhielt den Auftrag, den Engpaß der Thermopylen, 
sogenannt nach den dortigen warmen Quellen, zwischen dem Öta- 
gebirge und dem malischen Meerbusen, zu halten, zu verteidigen gegen 
Hunderltausende mit siebentausend Hopliten und den dazugehörigen 
Leichtbewaffneten. Den Kern des kleinen Heeres bildeten dreihundert 
Spartiaten, denen sich tausend Periöken und über viertausend Pelo- 
ponnesier, ferner siebenhundert Thespier und die um ihre Heimat
	        
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