Aus beut Aorwort zur ersten Auflage.
Der Entwurf eines Planes zum vierten Band unseres Deutschen Lese¬
buches nötigte uns zur Entscheidung, ob wir diesen Band auf die Tertia
beschränken und später für die Sekunda und Prima je einen besonderen Band
zusammenstellen oder nach dem Vorgang anderer in den letzten Jahren
erschienener Lesebücher den Lesestoff für die Tertia und Untersekunda (3.—1.
Nealklasse) zu einem einzigen Baude vereinigen sollten. Den Ausschlag zu
Gunsten des letzteren Verfahrens gab nicht nur die Erwägung, daß die
Erlangung der Berechtigungen, die der erfolgreiche Besuch der Untersekunda
verleiht, einen deutlichen Abschnitt im Schulleben und den eigentlichen
Abschluß der Mittelstufe bildet, sondern auch die Rücksicht auf die Bedürf¬
nisse der 1. Nealklasse. So wird nun der vorliegende Band, obgleich er nur
die doppelte Stärke der vorhergehenden hat, für 3 Schuljahre und manchem
Schüler bis zum Verlassen der Anstalt ausreichen....
Bezüglich einzelner Abschnitte sei folgendes bemerkt: Die Übersetzungen
aus dem Nibelungenliede und der Gudrun lehnen sich unter Benutzung von
Simrock und L. Freytag möglichst an den Urtext an. Die volkswirtschaft¬
lichen Stücke, welche die im Quartaner-Band enthaltene Reihe fortsetzen,
sind nach Roscher und zum Teil nach A. Patnschkas Volkswirtschaftlichem
Lesebuch (Gotha 1889) bearbeitet. Die naturgeschichtlichcn Bilder behandeln
niedere Tiere und Pflanzen; daneben stehen Stücke aus der Physik und
Chemie. Für die Untersekunda und die 1. Realklasse besonders ist die Reihe
der Stücke „Von deutscher Sprache und Litteratur" gedacht. Bei der Mehr¬
zahl dieser Stücke find Schriften W. Scherers in ausgiebiger Weise benutzt
worden....
Die Dispositionen, die als Anleitung zur Anfertigung deutscher Aufsätze
dienen sollen, glaubten wir besser am Schlüsse des Anhanges anzufügen als
sie unmittelbar hinter den Lescstücken einzureihen, auf die sie sich beziehen.
Wir bitten diesem Band eine ebenso freundliche Aufnahme zu gewähren
wie seinen Vorgängern.
Geb weil er, im August 1894.
Prof. Dr. KL von Dadelsen.
Zur zweiten Auflage.
Da schon nach zwei Jahren eine neue. Auflage dieses Bandes nötig
geworden ist, so habe ich noch keine größeren Änderungen an dem Buche vor¬
genommen, sondern mich auf eine gründliche Durchsicht und einzelne Ver¬
besserungen beschränkt. Die Preiserhöhung entspricht derjenigen, die von jetzt
an bei den Neuauflagen der früheren Bände eintritt, und ist durch die erheb¬
lichen Herstellungskosten des Werkes unumgänglich geworden.
Gebweiler, im Juli 1896.
Prof. Dr. IS. von Dadelsen.