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gefüllt. Da kommt ihnen Hilfe; es ist das 104. Regiment und
das 13. Jäger-Bataillon. Nun wird der Widerstand der Turkos
gebrochen. Um 9 Uhr ist Daigny erstritten, die Verbindung
zwischen den Sachsen und Garden vollzogen und um 11 Uhr
die ganze Stellung La Moncelle-Bazeilles in deutscher Hand.
Unterdes waren auch die Garden siegreich vorgedrungen, und
gegen Mittag standen in der erkämpften östlichen Linie von Ba-
zeilles bis Givonne der General v. d. Tann und zwei Corps
des Kronprinzen von Sachsen hart nebeneinander.
Den zur Eile mahnenden Befehlen des Kronprinzen von
Preußen zufolge, waren bei dem V., XL Corps und den Württem-
bergern die Truppen bereits um Mitternacht aus den Bivouacsx)
aufgebrochen, und schon um 7 Uhr war Vrigne^) von den Spitzen
erreicht. Bald darauf erhielten die Generale v. Gersdorfs und
v. Kirchbach den Befehl vom Kronprinzen, ihre Corps rechts weg
zu führen, um über St. Mengest dem Feinde im Norden die
letzten Wege zu verlegen. Von drüben tönte der Kampf herüber,
und hinein ging es im Schnellschritt in dasDefilee^); ein Truppen¬
teil strebte dein anderen zuvor zu kommen, so daß in dem Ein¬
gänge sich die Kolonnen beider Corps ineinander schoben.
Alsbald aber war der General v. Kirchbach bedacht, Platz zu
schaffen; er ließ seine Truppen links weg die Steilhänge sich
empor arbeiten und versammelte sein Corps auf dem Plateau °)
nördlich von St. Menges, während das XL sich allerdings nur
sehr allmählich aus dem engen Defilee bei diesem Orte entfalten
konnte. Man war der Front des Generals Donay^) gegenüber
getreten. Dieselbe fiel in zwei selbständige Teile auseinander;
der rechte Flügel stand auf dem Calvarienberge von Jlly, der
linke hielt die Höhe südlich Floing besetzt.
Mit Ungestüm waren die deutschen Batterieen vorgeeilt; um
9 Uhr standen bereits 43 Geschütze im Feuer, und bis nach
10 Uhr hatte sich diese Linie nach links gegen Fleigneux?) aus
82 Geschütze verlängert. Unaufhaltsam dringen die Hessen und
Nassauer vor, und um 10 Uhr ist Jlly besetzt.
Drüben bei dem Feinde hat man das Auftreten der Deut¬
schen im Norden mit bitterem Jngriinm wahrgenommen; vielleicht
aber kann noch ein kühner Schwertstreich diese verderbliche Um-
strickung lösen. Der General Margueritte soll Kavallerie gegen
den deutschen Artilleriewall stürmen lassen. Eben eilen zwei
Kompanieen des 87. Regiments den Hang hinunter, da braust
1) Biwuak — Nacht-, Feldlager. — 2) Wrlnj. — 3) Manasch. —
4) Engpaß. Hohlweg. — 5) Platöh -= Hochebene. — 6) Duäh. — 7) Flänjöh.