Full text: [Teil 5, [Schülerband]] (Teil 5, [Schülerband])

152 
gefüllt. Da kommt ihnen Hilfe; es ist das 104. Regiment und 
das 13. Jäger-Bataillon. Nun wird der Widerstand der Turkos 
gebrochen. Um 9 Uhr ist Daigny erstritten, die Verbindung 
zwischen den Sachsen und Garden vollzogen und um 11 Uhr 
die ganze Stellung La Moncelle-Bazeilles in deutscher Hand. 
Unterdes waren auch die Garden siegreich vorgedrungen, und 
gegen Mittag standen in der erkämpften östlichen Linie von Ba- 
zeilles bis Givonne der General v. d. Tann und zwei Corps 
des Kronprinzen von Sachsen hart nebeneinander. 
Den zur Eile mahnenden Befehlen des Kronprinzen von 
Preußen zufolge, waren bei dem V., XL Corps und den Württem- 
bergern die Truppen bereits um Mitternacht aus den Bivouacsx) 
aufgebrochen, und schon um 7 Uhr war Vrigne^) von den Spitzen 
erreicht. Bald darauf erhielten die Generale v. Gersdorfs und 
v. Kirchbach den Befehl vom Kronprinzen, ihre Corps rechts weg 
zu führen, um über St. Mengest dem Feinde im Norden die 
letzten Wege zu verlegen. Von drüben tönte der Kampf herüber, 
und hinein ging es im Schnellschritt in dasDefilee^); ein Truppen¬ 
teil strebte dein anderen zuvor zu kommen, so daß in dem Ein¬ 
gänge sich die Kolonnen beider Corps ineinander schoben. 
Alsbald aber war der General v. Kirchbach bedacht, Platz zu 
schaffen; er ließ seine Truppen links weg die Steilhänge sich 
empor arbeiten und versammelte sein Corps auf dem Plateau °) 
nördlich von St. Menges, während das XL sich allerdings nur 
sehr allmählich aus dem engen Defilee bei diesem Orte entfalten 
konnte. Man war der Front des Generals Donay^) gegenüber 
getreten. Dieselbe fiel in zwei selbständige Teile auseinander; 
der rechte Flügel stand auf dem Calvarienberge von Jlly, der 
linke hielt die Höhe südlich Floing besetzt. 
Mit Ungestüm waren die deutschen Batterieen vorgeeilt; um 
9 Uhr standen bereits 43 Geschütze im Feuer, und bis nach 
10 Uhr hatte sich diese Linie nach links gegen Fleigneux?) aus 
82 Geschütze verlängert. Unaufhaltsam dringen die Hessen und 
Nassauer vor, und um 10 Uhr ist Jlly besetzt. 
Drüben bei dem Feinde hat man das Auftreten der Deut¬ 
schen im Norden mit bitterem Jngriinm wahrgenommen; vielleicht 
aber kann noch ein kühner Schwertstreich diese verderbliche Um- 
strickung lösen. Der General Margueritte soll Kavallerie gegen 
den deutschen Artilleriewall stürmen lassen. Eben eilen zwei 
Kompanieen des 87. Regiments den Hang hinunter, da braust 
1) Biwuak — Nacht-, Feldlager. — 2) Wrlnj. — 3) Manasch. — 
4) Engpaß. Hohlweg. — 5) Platöh -= Hochebene. — 6) Duäh. — 7) Flänjöh.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.