Full text: [Theil 5, [Schülerband]] (Theil 5, [Schülerband])

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Z. Er ist der Mann gewesen, da Alles versank, 
Der muthig auf zum Himmel den Degen noch schwang! 
Da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, 
Franzosen zu weisen die deutsche Art. 
4. Er hat den Schwur gehalten, als Kriegesruf erklang, 
Hei! wie der weisse Jüngling in’n Sattel sich schwang! 
Da ist er’s gewesen, der Kehraus gemacht, 
Mit eisernem Besen das Land rein gemacht. 
5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauss, 
Dass vielen deutschen Wälschen die Haare standen graus, 
Dass Tausende liefen gar hastigen Lauf, 
Zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. 
6. Bei Katzbach an dem Wasser, da hat er’s auch bewährt, 
Da hat er viele Tausende schwimmen gelehrt. 
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! 
Und nehmt, Ohnehosen, den Walisisch zum Grab! 
7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! 
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg, 
Sie mussten wieder springen wie Hasen übers Feld, 
Und hinterdrein liess klingen sein Hussa der Held. 
8. Bei Leipzig auf dem Plane, o schöne Ehrenschlacht! 
Da brach er den Franzosen in Trümmer Glück und Macht; 
Da liegen sie so sicher nach letztem harten Fall, 
Da ward der alte Blücher ein Feldmarschall. 
9. D’rum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus! 
Du reite, Herr Feldmarschall, wie Sturmwind im Saus; 
Du reit’ dem Glück entgegen, zum Rhein und über’n Rhein! 
Du alter, tapfrer Degen! und Gott soll mit dir sein. 
E. M. Arndt. 
71 .König FriedrichWilhelmIV. an denSchneidermeifter Bär. 
Potsdam, 15. Jan. 1848. 
Es ist mir gesagt worden, lieber Herr Bär, daß Sie für den 
mir übersandten eigenhändigen Brief des großen Königs als Kron¬ 
prinz meine Handschrift zu besitzen wünschen. Diesem Begehren 
willfahre ich gern, da der Brief einen ganz eigenthümlichen Werth 
dadurch hat, daß derselbe einen lebhaften Blick in die bewegte, 
oft sorgenvolle Jugend des Königs thun läßt. Der Ersatz, den Sie 
für so Werthvolles wünschen, ist nur gar zu werthlos, darum 
möchte ich wenigstens recht schön schreiben, das habe ich aber 
verlernt. Ist es nun zwar mir wie jedem Fürsten unmöglich, besser 
zu regieren, als Friedrich II., so bin ich doch so eitel, Sie darauf
	        
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