fullscreen: Unsere Kaiser und ihr Haus

bischöfe, Bischöfe und andere hohe Geistliche waren hier versammelt. Bei 
den wichtigen Verhandlungen hatte Friedrich I. dem Kaiser mit Rat und 
That zur Seite gestanden. Der dankbare Kaiser belehnte ihn hierfür 
noch in Konstanz im Jahre 1417 in feierlicher Weise mit dem Kur- 
fürstentnm Brandenburg und ernannte ihn zum Erzkämmerer des deutschen 
Reichs. 
e) Sigismund belehnt Friedrich I. endgültig mit der Mark und Kur 
(18. April 1417). *) 
„ ... Da wir den hochgeborenen Friedrich, Markgrafen zu Branden- 
bürg, fo redlich, fest, bieder, vernünftig und getreu in allen Dingen allzeit 
erkannt und befunden und wir auch solche gute, ganze und zweifellose 
Zuversicht zu ihm haben, daß wir zu Gott hoffen und gänzlich vertrauen, 
er werde des fraglichen Kurfürstentums der Mark Brandenburg wohl 
würdig sein und werde und könne sie auch redlich, vernünftig und recht- 
lieh regieren und um uns und das Reich sich verdient machen: deshalb, 
um die Zahl der Kurfürsten wieder zu ergänzen und in Ansehung der 
Redlichkeit, Biederkeit und Vernunft des genannten Friedrich und be- 
sonders seiner willigen, unverdrossenen, nützlichen und getreuen Dienste — 
haben wir mit wohlbedachtem Sinn und gutem und einhelligem Rate des 
Reiches Fürsten den vorgenannten Friedrich zu dem vorgenannten Kur¬ 
fürstentum auserkoren, dazu geladen und berufen und ihm also das Kur- 
sürstentnm samt der Kur und allen ihren Herrlichkeiten, Rechten, Ein- 
künsten zc. gnädiglich und mit solcher Förmlichkeit, wie es sich gebührt, 
auf diesen Tag im Namen der heiligen Dreifaltigkeit verliehen, 
von jedermann unbehindert. Uns hat auch Friedrich gebührend gelobt 
und einen Eid darauf geleistet, uns und dem Reiche getreu, gehorsam und 
gewärtig zu sein und zu dienen, wie des Reiches getreuer Kurfürst seinem 
Herrn ..." 
f) Friedrichs I. Negierung. 
Auch in der Folgezeit weilte Kurfürst Friedrich I. recht oft in der 
Nähe des Kaisers und stand ihm beratend zur Seite. In Brandenburg 
waltete während der Zeit seine berühmte Gemahlin, die „schöne Else", 
und sein ältester Sohn, später am häufigsten sein zweiter Sohn Friedrich II. 
Nachdem Friedrich I. die Raubritter niedergeworfen hatte, mußte er 
mit deren Bundesgenossen, den Herzögen von Pommern und Mecklenburg, 
kämpfen. Als ihn diese einst bei der Nacht überfallen wollten, vernichtete 
er ihr ganzes Heer und nahm den Herzog von Mecklenburg gefangen. 
Auch die späteren Kämpfe eudigteu so glücklich für ihn, daß sie die nörd- 
lichen Teile der Mark, Priegnitz und Uckermark, welche die Herzöge an sich 
gerissen hatten, wieder an Brandenburg zurückgeben mußten. 
Nach Beendigung dieser Kämpfe mußte er wieder dem Kaiser helfen; 
dieses Mal gegen die Hnssiten. Die Anhänger Hns' hatten sich nämlich gegen 
den Kaiser empört. Als der Bruder Sigismunds gestorben war, erkannten sie 
*) Sur bonfett, 71 ff.
	        
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