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37. Im Garten.
Von Theodor Stör m.
Hüte, hüte den Fuß und die Hände,
Eh' sie berühren das ärmste Ding!
Denn du zertrittst eine häßliche Raupe
Und tötest den schönsten Schmetterling!
36. Sprüche.
Von Joh. Wolfgang Goethe.
1. 2.
Mit einem Herrn steht es gut. Wer sich nicht nach der Decke streckt,
Der, was er befohlen, selber tut. Dem bleiben die Füße unbedeckt.
3.
Mann mit zugeknöpften Taschen,
Dir tut niemand was zu lieb.
Hand wird nur von Hand gewaschen;
Wenn du nehmen willst, so gib!
39. Sprüchr.
Von Friedrich R ii ck e r t.
1. 2.
Gesell' dich einem Bessern zu,
Daß mit ihm deine bessern Kräfte
ringen!
Wer selbst nicht weiter ist als du,
Der kann dich auch nicht weiter bringen.
Tu, was jeder loben müßte,
Wenn die ganze Welt es wüßte.
Tu es, daß es niemand weiß,
Und gedoppelt ist sein Preis.
40. Sprüchr.
Von Robert R ein! ck.
1.
Frage nicht, was andre machen.
Acht' auf deine eignen Sachen.
2.
Bedenk' nur: Ehrlich sein
Ist doch das Beste;
Ist auch kein Glanz dabei,
Stehst du doch feste.
3.
Den Esel kennt man an den Ohren,
An: schwarzen Angesicht den Mohren,
An dummen Fragen einen Toren.
4.
Sei nicht ein Wind- und Wetterhahn
Und fang' nicht immer neues an!
Was du dir wohl hast vorgesetzt,
Dabei beharre bis zuletzt.