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sohlen verborgen und gesagt: „Kann Theseus die¬
sen Stein zur Seite wälzen, und so zu dem
Schwerde und den Sohlen gelangen; so kann er,
nur nicht eher, zu mir nach Athen kommen." The-
seus hob den Stein und wälzte ihn zur Seite.
Er umgürtete sich, nachdem er sich die Sohlen an¬
gelegt hatte, mit dem väterlichen Schwerde, und
seine Mutter entließ ihn nun, nach dem fern und
nördlich gelegenen Athen. Der nächste Weg dahin
war der zu Wasser. Thcseus wählte aber den weit
längeren und sehr gefährlichen Weg zu Lande.
Denn dieser führte durch dicke Wälder, über
wüste Felder, woselbst sich Räuber und wilde Thie-
re fanden. Von diesen Räubern und wilden
Thieren wollte er das Land befreien und sich da¬
durch Achtung verschaffen, noch ehe er in Athen
ankäme. DaS gelang ihm. Unter den Räubern
waren sogar mehrere, die viele Grausamkeit übten.
So bog einer derselben (er hieß Sinnis) zwei schlanke
Fichten, die ziemlich weit von einander abstanden, mit
ihren Spitzen an einander, band dann an jede Spitze
den Fuß des in seiner Gewalt befindlichen Menschen,
und ließ hiernächst die Fichten los, wodurch nun der
Unglückliche zerrissen wurde. Thcseus ließ jeden
dieser Räuber, nachdem er sich dessen bemächtigt
harte, eben so sterben, wie er gewohnt gewesen war.
Andere ums Leben zu bringen.
Aigcus hatte aber den Thescus darum heim¬
lich von sich entfernt gehalten, weil die Pallanti-