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zurückgestülpt, das Schurzfell umgehängt — so steht er heute noch
vor meiner Seele: ein Mann, der seine Pflicht tut!
Ich hatte unterwegs viel Trübes zusammengesonnen. Wenn
man sich in einer unsteten, dem greifbaren Besitz und Genuß
mit Übereifer zugewandten Zeit um so mehr vertrutzt in sein
nicht minder wirkliches Innenland des Idealismus — und wenn
man dann Vergleiche zieht mit der unsteten und unstolzen Umwelt
— welche Kämpfe! Wo ist Deutschland? Wo ist liebherziger,
warminniger und doch vornehmer deutscher Geist? Wo Charakter¬
kraft, goldhelle Lauterkeit, herzerfreuende Geradheit und Ehrlichkeit
gesunder Zeiten? — Das waren die Kümmernisse, die gleich
Sommermücken den ganzen wunderlinden Abend, das ganze lenz¬
grüne Waldtal herab mein unschön Geleite bildeten. Mir war
das Herz zum Zerspringen voll.
Da traf ich zu guter Stunde diesen Dorfschmied. Hallo, sieh
an! rief's in mir, das wird ja wie zu des Landgrafen Hermann
Zeit! Auch damals lag weichliche, liederliche Zeit über unserm
Vaterlande, und der Landgraf von Thüringen war ein Knabe.
Da stand der Waldschmied von Ruhla an seinem Amboß, und
bei jedem Hammerschlag, der herniederdröhnte, rief er: ,.Landgraf,
werde hart!" Der verirrte Landgraf hörte den Ruf, merkte sich
die tüchtige Lehre, stäubte das Raubgesindel aus dem Lande und
führte Zucht und Ordnung in seine verlotterten Gaue zurück.
„Grüß Gott, Meister Schmied!" rief ich frohgemut, „noch
so spät an der Arbeit?"
Mein Mann sah auf, brummte einen „Guten Abend" und
fuhr dann gleichmütig fort, aus seinem roten Eisen Funken heraus¬
zuhämmern.
Der macht nicht viel Worte, dachte ich und setzte mich auf
einen leeren Amboß. Einem Schmied mag ich gern zuschauen.
Es ist ein urdeutsches, kräftiges Handwerk, das Schmiedehand¬
werk. War's nicht in einem Zweige meiner Familie Erbsitte, daß
der Älteste Schmied würde? Ich wäre wohl auch an die Reihe
gekommen, aber — — nun, grüß' dich Gott, Waldschmied!
Der Meister tat noch ein halbes Dutzend Schläge, steckte dann
das Eisen in die Esse und setzte den Blasebalg in Bewegung.
Dann drehte er sich nach mir um. „Woher des Wegs?" fragte
er und besah mich gelassen.