fullscreen: Für die Mittelstufe (4., 5. und 6. Schuljahr) (Teil 2, [Schülerband])

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Vierter Abschnitt. 
Erkenntlich für diese Wohlthat, erlaubte dieser seinen Enkeln, an 
dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, sich anzubauen. Hier 
nun, an dem Flusse Tiber, oben auf dem Palatinischen Hügel, 
legten Romulus und Remus, in Verbindung mit vielen Bewohnern 
der Umgegend, im Jahre 753 v. Chr. den Grund zu der nachher 
so berühmt gewordenen Stadt Rom. Um nun zu bestimmen, wer der 
neuett Stadt ben Namen geben, wer sie als König beherrschen sollte, 
beschlossen sie nach damaliger Sitte, durch Beobachtung des Vogel- 
sluges den Willen der Götter zu erforschet:. Dem Remus erschienen 
zuerst sechs Geier. Aber kaum hatte er frohlockend diese glückliche 
Erscheinung seinem Bruder gemeldet, als an diesem unter Donner 
und Blitz ein Zug von zwölf Geiern vorüberflog. Jetzt entstand ein 
heftiger Streit unter den Brüdern. Beide nahmen die königliche 
Würde für sich in Anspruch: Remus, weil ihm zuerst sechs Geier, 
Romulus, weil ihm die doppelte Zahl erschienen sei. Zankend 
wurden sie handgemein, und Remus fiel im Getümmel. So wurde 
Romulus der alleinige Herrscher und die Stadt nach ihm benannt 
11. Koriolan und seine Mutier. 
L. Stacke. 
Schon in den ersten Jahren liefen die Plebejer Gefahr, die 
Rechte, welche sie durch Auswanderung auf den heiligen Berg er¬ 
rungen hatten, wieder zu verlieren. Damals nämlich wurde Rom 
durch furchtbare Hungersnot heimgesucht. Der Senat hatte Getreide 
aufgekauft, und auch aus Sicilien langte Zufuhr an. Fast alle 
Senatoren waren der Meinung, dieses Getreide den Plebejern ent¬ 
weder umsonst oder um einen sehr geringen Preis zu überlassen. Nn- 
C. Marcius stimmte ihnen nicht bei. 
Dieser Marcius hatte durch seine Tapferkeit Corioli, ein Stadt 
der Volsker, eingenommen und sich dadurch den Beinamen Coriola¬ 
nus erworben. Er war ein erbitterter Gegner der Plebejer, denen 
er ihre neue Obrigkeit zu entreißen suchte. Daher machte er jetzt 
im Senate den Vorschlag, dem Volke das Getreide nur unter der 
Bedingung zu geben, daß es seine Tribunen wieder abschaffe. 
Kaum hatte das Volk von diesem Vorschlage Kunde, als es in 
die größte Wut geriet und den Coriolanus zerrissen hätte, wenn es 
von den Tribunen nicht verhindert worden wäre. Diese bestimmten 
darauf dem Coriolanus einen Tag, wo er vor dem Gerichte des 
Volkes erscheinen sollte. Die Patrizier flehten um Gnade für ihn, 
er selbst aber zeigte Trotz und Hohn und verachtete die Anklage. 
Als er jedoch sah, daß er verurteilt werden würde, wartete er den 
Gerichtstag gar nicht ab, sondern entfernte sich aus Rom. Das 
Volk verurteilte ihn zu lebenslänglicher Verbannung. 
Coriolanus war nach Antium, einer Stadt der Volsker, gegangen, 
wo ihn sein Gastfreund Attius Tullius bereitwillig aufnahm. Hier
	        
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