Full text: [Teil 4 = (8., 9. und 10. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (8., 9. und 10. Schuljahr), [Schülerband])

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Nicht ganz schäme sich meiner die Frau im modischen Kopfzeng! 
Dachte sie leis' im Herzen und lächelte selber 'der Thorheit. 
Neben dem schlummernden Greis', an der anderen Ecke des Tisches 
Deckte sie jetzo ein Tuch von feingemodeltem Drillich, 
Stellete dann die Tassen mit zitternden Händen in Ordnung; 
Auch die blechene Dos' und darin großklumpigen Zucker- 
Trug sie hervor ans dem Schrank und scheuchte die sumsenden Fliegen, 
Die ihr Mann mit der Klappe verschont zur Wintergesellschaft; 
Auch dem Gesims' enthob sie ein paar Thonpfeifen mit Posen, 
Grün und rot, und legte Tobak auf den zinnernen Teller. 
Als sie drinnen nunmehr den Empfang der Kinder bereitet, 
Ging sie hinaus vorsichtig, damit nicht knarrte der Drücker. 
Aus der Gesindestube darauf vom rummelnden Spnlrad 
Rief sie, die Thür halb öffnend, Marie, die geschäftige Hansmagd, 
Welche gehaspeltes Garn von der Wind' abspulte zuni Weben, 
Hastigen Schwungs, von dem Weber gemahnt und eigenem Ehrgeiz. 
Heiser ertönte der Ruf, und gehemmt war plötzlich der Umschwung. 
„Flink, lebendige Kohlen, Marie, aus dem Ofen gescharret, 
Dicht an die Platte der Wand, die den Lehnstuhl wärmet im Rücken, 
Daß ich frisch (denn er schmeckt viel kräftiger) brenne den Kaffee. 
Heize mit Kien dann wieder und Torf und büchenem Stammholz, 
Ohne Geräusch, daß nicht vom Schlaf aufwache der Vater. 
Sinkt das Feuer in Glut, dann schiebe den knorrigen Klotz nach, 
Der in die Nacht fortglimme, dem leidigen Froste zur Abwehr. 
Siebzigjährige sind nicht Fröstlinge, wenn sie im Sommer 
Gern an der Sonn' ausruhn und am wärmenden Ofen im Winter. 
Auch für die Kinderchen wohl braucht's gründliche Wärme zum Auftaun." 
Und der Ermahnenden folgte Marie und sprach im Herausgehn: 
„Barsch durchkältet der Ost; wer im Sturm lustrciset, ist unklug; 
Nur ein wähliges Paar, wie das unsrige, dammelt hindurch Wohl. 
Wärmenden Trank auch bracht' ich den Kälberchen heut' und den Milchkühn, 
Auch viel wärmende Streu in das Fach. Schönmädchen und Blüming 
Brummten am Trog und leckten die Hand und ließen sich kraueln." 
Sprach's; und sobald sie dem Ofen die funkelnden Kohlen entscharret, 
Legte sie Feurung hinein und weckte die Glut mit dem Blasbalg, 
Hustend, und schimpfte den Rauch und wischte die thränenden Äugen. 
Emsig stand an dem Herd das Mütterchen, brannte den Kaffee 
Über der Glut in der Pfann' und rührte mit hölzernem Löffel. 
Knatternd schwitzten die Bohnen und bräunten sich, während ein dicker, 
Duftender Qualm aufdampfte, die Küch' und die Diele durchräuchernd. 
Sie nun langte die Mühle herab vom Gesimse des Schornsteins, 
Schüttete Bohnen darauf und, fest mit den Knieen sie zwängend, 
Hielt sie den Rumpf in der Linken und dreht' in der Rechten den Knopf um 
Oft auch hüpfende Bohnen vom Schoß haushälterisch sammelnd, 
Goß sie auf graues Papier den grobgemahlenen Kaffee. 
Plötzlich hemmte sie nun die rasselnde Mühl' in dem Umlauf, 
Und zu Marie, die den Ofen verspündete, sprach sie gebietend: 
„Eile, Marie, und sperre den wachsamen Hund in das Backhaus, 
Daß, wenn der Schlitten sich naht, das Gebell nicht störe den Vater! 
Denkt auch Thoms an die Karpfen für unseren Sohn und den Pastor, 
Der uns zu Abend beehrt? Ihr Lieblingsessen von alters 
Hol' er vor dunkeler Nacht; sonst geht ihm der kitzlige Fischer 
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