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87.
Regensöurg gefallen/
1633.
Makkenftein an Ferdinand II.
(Hallwich II, 103.)
Eu. Kay. Mayt. gnädigstes schreiben vom 15. dies habe ich zurecht
empfangen und, was Sy auf des Churfllrstens in Beyern Liebden
weittere instantz mir abermals wegen der stadt Regenspurg gnädigst
anbefehlen wollen, daraus gehorsamst verstanden.
Worauf Eu. Majt. ich zu untertänigster antwortt nicht verhaltten
soll, das mir gleich diesen augeublick avisen zukommen, das der commen-
dant in besagter stadt Regenspurg selbige übergeben und den obbenentten
15. dieses ausgezogen sein solle. Worbey ich mich dann über den grossen
uufleiß und unvorsichtikeit derer zu Ingolstadt nicht gnugsam ver-
wundern kan, indem dieselbe des seindts, da sie doch von dessen vorhaben
zeittlich gnug avisiret worden, schiff passtren lassen, das er bey mehr-
berürttem Regenspurg eine schiffbruken bauen können. Demnach aber
dies also beschehen, als bin ich im werk begriffen, über vorige unterm
commando des Graven Strozi gegen der Donau zum succurs ge-
fchikte troupeu mich selbst mit der armada gegen dem hertzog von Wein-
mar mit starken tagreysen zu incaininiren, und bin der ungezweiselten
Hoffnung, da sich derselbe weitters umb ettwas impegntret, er sich in
kurtzem verlieren werde. Jnmittels bitte Euer Majt. ich gehorsamst, die
gnädigste Verordnung zu thun, das im landt Ob der Ens und stift-
Passau wegen zuschaffung der proviant alle nottwendige Bestellung un¬
verzüglich geschehe, auch die bruken zu Passau und sonsten überall in
fleissige obacht genommen werden. . . .
Dahier thue ich den Gen. lenttenantt Graven Gallas hinterlassen,
umb su la diffesa zu stehen und des feinds vorbruch, da er in Böhmen
zu irrumptrett Vorhabens, zu verhindern. Bin auch in den ungezweiselten
gedanken begriffen, das die fachen in der Mark Brandeburg, zumaln der
Graff von Manßfeldt ein ziemliches Volk dern ohrten bey sich hatt,
auch sich täglich mit Werbungen ie länger, ie mehr sterken thntt, in besseren
zustaudt gesetzt, sowohl in Schlesien, nachdem sich nunmehr Breßlau
ergeben und nicht mehr als zwey ohrte noch vom feinde praesiditet, die¬
selbe verhoffentlich in kurtzem vollends in Eu. Majt. devotion werden
gebracht werden
P. S.
Ich versichere E. M., daz ich tag und nacht will eilen, dem von
Weinmar widerumb den weg zurukh zu weisen. Unterdessen wehre sehr
gutt, daz E. M. den Obristen Löbl^ ins Landt ob der Ennß schikhen
theten.
Zue Bantzowar?^ den 18. Novembr. 1633.
1 vgl. Nr. 77, S. 135. 2 Generalwachtmeister und Stadtgarde-Oberst zu
Wien. 3 Enzowan bei Leitmeritz.