Peter: Nero und die Christen.
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Ouirinalischen Hügel durch Gegenden, die weniger bevölkert waren, aber
eben deshalb um so mehr Tempel und öffentliche Gebäude enthielten.
Diese zweite Feuersbrunst währte drei Tage. Von den 14 Regionen, in welche
die Stadt geteilt war, wurden, wie Taeitus angibt, drei völlig, sieben andere
zum großen Teil bis auf wenige Überreste von Häusern durch das Feuer
zerstört, und nur vier blieben ganz verschont; eine große Anzahl Menschen
fand in dem Feuer oder im Gedränge den Tod, und mit der Menge von
Häusern und Palästen wurden auch zahlreiche Tempel und Heiligtünier
von den Flammen verschlungen, darunter mehrere, die durch das Alter
und die an sie geknüpften nationalen Erinnerungen einen besonderen Wert
hatten, wie der von Servius Tullius gebaute Tempel der Diana, der von
Evander geweihte Altar des Herkules, der Tempel des Jupiter Stator aus
der Zeit des Romulus, das Königshaus des Numa und der Vestatempel;
endlich wurden auch zahlreiche Kunstschätze, die im Laufe der Zeit als
Beute der eroberten Provinzen in Rom angesammelt worden waren, und
sonstige Denkmäler des Altertums zerstört.
Es ist zweifelhaft, ob, wie man allgemein glaubte, Nero den Brand
veranstaltet hat, um die Stadt schöner wiederaufbauen zu können, und
ob er wirklich, wie ihm ebenfalls allgemein schuldgegeben wurde, sich an
dem furchtbaren Schauspiele von den Zinnen des Hauses des Mäcenas aus
geweidet und den Brand von Troja, ein von ihm verfaßtes Gedicht, ge¬
sungen hat, oder ob nicht vielmehr diese Anschuldigungen, obwohl sie von
Sueton und Dio als Tatsachen berichtet werden, zu den zahlreichen Er¬
findungen gehören, welche die allgemein herrschende Entrüstung gegen Nero
erzeugt hat. Es knüpft sich aber an diesen Brand eine Handlung der
Grausamkeit, die über allen Zweifel erhaben und nur geeignet ist, auch
um ihres Opfers willen, unseren Abscheu zu erregen.
Nero ließ es nach dem Brande nicht an Bemühungen fehlen, die
Stimmung der Menge zu versöhnen und den gegen ihn gerichteten Verdacht
der Brandstiftung in den Gemütern auszulöschen. Er bot alles auf, nicht
allein um die Lage derer, die Wohnung und Habe verloren hatten, zu
mildern, sondern auch um den Wiederaufbau der Stadt zu fördern und
zu unterstützen. Er räumte den Obdachlosen seine eigenen Gärten und
das Marsfeld mit den daselbst befindlichen öffentlichen Gebäuden ein, ließ
vorläufige Wohnungen für sie herrichten, schaffte Lebensmittel herbei und
setzte das Getreide auf einen niedrigen Preis herab. Dann aber traf er
Anordnungen, daß die Stadt nach einem neuen Plan schöner und zweck¬
mäßiger mit geraderen und breiteren Straßen und mit den nötigen
Vorkehrungen gegen Feuersgefahr wiederaufgebaut wurde, und gewährte
auch hierbei den Abgebrannten reiche Unterstützungen. Indes war doch
dies alles nicht hinreichend, um den Verdacht und die Mißstimmung des
Volkes gegen ihn zu heben, und ebensowenig wurde dies durch die Opfer