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so ununterbrochen aneinander gereiht die Tiefländer Asrika's
dar.' Jene nehmen die Süd Hälfte des Erdtheils, diese die
Nordhälfte desselben ein, und nur in dem äußersten Nor-
den dieses Flachlandes erhebt sich das Land noch einmal in
den getrennten Gebirgsgliedern des Hochlandes der Ber-
berei und der Hochebene von Barka. So zerfällt also
die Betrachtung der Oberfläche
A. des Festlandes
in die a) des Hochlandes, b) des Tieflandes, c) der
getrennten Gebirgsglieder.
.. a) Das Hochland von Afrika; wir verstehen dar-
unter die weiten Hochländer, welche sich von der Südspitze
des Erdtheils, dem Vorgebirge der guten Hoffnung,
bis über den Aequator hinaus zu den Quellen des Nil
und des Niger erstrecken. Das Innere dieses weiten,
3/5 des ganzen Erdtheils umfassenden Raumes ist uns so
gut wie ganz unbekannt; nur die Ränder kennen wir einiger-
maßen.
1) Der Südrand. Mehrere parallele Gebirgszüge
durchstreichen den südlichen Theil des Hochlandes von NW.
nach SO. Es werden durch dieselben drei gegen das innere
Land aussteigende, zum Theil sehr große Bergterrassen ge-
bildet; die südlichste und niedrigste ist die Küstenterrasse,
höher liegt die Karroo, eine gegen 80 Meilen lange und
20 Meilen breite Thon-Ebene, und noch höher die Hoch-
terrasse des Oranje-Flusses. Dieser entspringt in der
Nordost-Fortsetzung der Schneegebirge und durchströmt in
der Richtung von O. nach W. meist ganz unfruchtbare Land-
schaften, bis er etwa 90 Meilen nördlich vom Cap der guten
Hoffnung in den Atlantischen Ocean mündet.
2) Der Ostrand. Dieser dehnt sich von den Schnee-
bergen über den Aequator hinaus bis zum Cap Guardasui,
dem äußersten Ostpunkte von Afrika hin; doch ist uns von
demselben wenig mehr, als die Namen der Küsten bekannt.
Die im NO. des Schneegebirges liegenden Verflachungen
des Hochlandes sind mit Waldungen und Weideplätzen be-
deckt, und werden von Ka ffernstämmen bewohnt; der
südliche, felsigere Theil derselben heißt die Küste Natal. Jen¬
seits des im N. der Kasfernküste mündenden Flusses Zam-