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Die Franken.
feit. Schon fünf Jahre nach dem Tode Muhammeds wurde Jerusalem
erobert, wenig später Syrien und Ägypten, wo sie Kairo gründeten,
den Oströmern entrissen und das Perserreich unterworfen. Ganz Nord-
afrika bis zum Atlantischen Ozean fiel in ihre Hand. Von hier aus
gingen sie nach Spanien. — Noch kein Jahrhundert war seit dem Tode
des Propheten verflossen, als das große muhammedanische Reich sich vom
Indus bis zu dem Atlantischen Meere und den Pyrenäen erstreckte, das
ein Herrscher, der Kalif, von Damaskus aus beherrschte.
Aber bald darauf zerfiel die Herrschaft; das Herrscherhaus der
Abbasiden verlegte seinen Sitz nach Bagdad, die Ommajaden hatten
ihre Residenz in Cordoba in Spanien.
Die Iranken.
In der Zeit vom Jahre 500—900 nach Christus waren die Franken
das wichtigste Volk im westlichen Europa. Noch am Ende des fünften
Jahrhunderts wanderten sie in Gallien ein, das von ihnen den Namen
Frankreich trägt, und nahmen hier das Christentum an. Sehr große
und wichtige Ereignisse geschahen dann im achten Jahrhundert. Im
Anfang dieses Jahrhunderts wurde das christliche Westgotenreich in
Spanien von den Arabern zerstört und die Halbinsel unterworfen. In
der Mitte wurden die heidnischen Deutschen zum Christentum bekehrt,
und im letzten Drittel alle christlichen Germanen des Festlandes von
Karl dem Großen in einem Reiche geeinigt. Zuletzt empfing Karl die
Kaiserkrone in Rom und erneuerte das weströmische Kaisertum.
Aber im neunten Jahrhundert zerfiel das große Frankenreich Karls
in mehrere Teilreiche, von denen die beiden wichtigsten das der fran-
zösisch redenden Westsranken und das der deutsch redenden Ostfranken
wurden.
Wir bilden folgende Abschnitte:
1. Das Frankenreich der ZHeroromger.
2. Die Bekehrung der Germanen zum Christentum.
3. Das Reich der Karolinger.
I. Das Frankenreich unter den Merowingern.
481—751.
481—511 (Lhlodovech, König der Franken.
496 Ltilodovech wird Christ.
687 Pippin der Mittlere siegt bei Tertry.
732 Karl Martell siegt bei Tours und jpoitiers.
§ 29. Chlodovech. 481—511. Die Franken zerfielen in drei
Stämme, die Oberfranken (Rheittheffert), die Ripuarier um Cöln und
die Salier, die sich von dem Gebiete der Rhein- und Maasmündungen