Volltext: Gedichtsammlung aus den letzten 150 Jahren deutscher Dichtung (Teil 3, [Schülerband])

Hesekiel. 
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2. In trügrischen Gestalten 
Ringsum der Nebel kroch, 
Schwer hing in feuchten Falten 
Vom Wall der Danebrog. 
3. Wohl war's die Mittagsstunde, 
Doch war's nicht mittagsklar, 
Wir stehen vor Missunde 
Am zweiten Februar. 
4. Da braust's wie Sturmeswehen 
Herauf von rechter Hand, 
Die Winternebel stehen 
Wie eine feste Wand; 
5. Da zucket flammend prächtig 
Ein Blitz, der Prinz, hindurch, 
Nachfahren Donner mächtig, 
Westfalen und Brandenburg. 
6. Hei! die Trompete schmettert, 
Und eisern ist ihr Schall, 
Das Preußenwetter wettert 
Auf den Däuenwall. 
7. Und Preußens blaue Jungen — 
Da wurde mancher so rot! 
Laut heischt mit tausend Zungen 
Seine Opfer der Tod. — 
212. Al 
1. Prinz Friedrich Karl, der preußische Held, 
Um Mitternacht reitet auf Düppels Feld, 
Des Rosses Mähnen im Nachtwind wehn, 
Prinz Friedrich Karl auf Schanze zehn! 
2. Und ihre Dämmer wob schweigend die 
Nacht; 
Die Preußen, sie rückten heran mit Macht; 
Am Strande der kühne Führer schon hält — 
General Herwarth von Bitteufeld. 
3. Westfalen und Brandenburg rückten an, 
Dicht aufgeschlossen, Mann an Mann, 
Manstein mit Roeder und Goeben zumal, 
So wie's geordnet hat Blumenthal. 
4. Und leise siüstert's von Mund zu Mund: 
„Die Preußen über den Alsensund!" 
Leuchtend nieder im Dämmer spähn 
Die Adleraugen von Schanze zehn. 
8. Sie werfen in seine Schanze 
Mit Macht den Feind hinein, 
Und drüber in fahlem Glanze 
Leuchtet der Flamme Schein. 
9. Und hoch auf hohem Rosse 
Der Enkel Friedrichs sitzt, 
Vom feindlichen Geschosse 
Umdonnert und umblitzt. 
10. So rechte Augenweide 
Für den, der Helden ehrt! 
Kaum hat des Säbels Scheide 
Die Kugel ihm versehrt. 
11. Er hemmt das Sturmgewitter, 
Denn so gebeut's die Pflicht, 
Gern stürmt' er selbst — der Ritter —, 
Der Feldherr darf es nicht. 
12. Er spricht zu seinen Braven 
Und blickt sie leuchtend an: 
„Könnt heut wie Männer schlafen, 
Die ihre Pflicht gethan!" 
13. Das ist in seinem Munde 
Ein Lob fast wunderbar, 
Er sprach es vor Missunde 
Am zweiten Februar. 
Aus dem Dänenkriege. S. 15 ff. 
it unser! 
5. Nun rückt es und drückt es mit Schulter 
und Hand; 
Dann patscht es und klatscht es leise am 
Strand, 
Und endlich schwimmt es in Dämmer und 
Schein 
Mit hundertundsechzig Kähnen hinein. 
6. Hinzieht es leise wie Schwanenzug; 
Doch drüber fliegt es wie Adlerflug, 
Ein flammender Blitz und ein heller Krach! 
Hurra! die Dänenposten sind wach. 
7. Rot züngeln die Blitze, doch Schuß aus 
Schuß 
Erwidern die schwimmenden Preußen den 
Gruß; 
Manstein mit Roeder und Goeben zumal, 
Sie springen ans Ufer mit blitzendem Stahl.
	        
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