Full text: [Teil 8 = Klasse 2, [Schülerband]] (Teil 8 = Klasse 2, [Schülerband])

G 125 
Die Liebe Gottes deckt euch zu 
Allüberall. 
6. 
Gut' Nacht denn all ihr Müden, 
Ihr Lieben nah und fern! 
Nun ruh' auch ich in Frieden, 
Bis glänzt der Morgenstern. 
Die Nachtigall alleine 
Singt noch im Mondenscheine 
Und lobet Gott den Herrn. 
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh! 
Vorüber der Tag und sein Schall; 
Die Liebe Gottes deckt euch zu 
Allüberall. 
2. Oltermorgen. 
L. 
Die Lerche stieg am Ostermorgen 
Empor ins klarste Luftgebiet 
Und schmettert', hoch im Blau verborgen, 
Ein freudig Auferstehungslied, 
Und wie sie schmetterte, da klangen 
Es tausend Stimmen nach im Feld: 
Wach auf, das Alte ist vergangen, 
Wach auf, du froh verjüngte Welt! 
Wacht auf und rauscht durchs Tal, ihr Bronnen, 
Und lobt den Herrn mit frohem Schall! 
Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen, 
Ihr grünen Halm' und Läuber all! 
Ihr Veilchen in den Waldesgründen, 
Ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot, 
Ihr sollt es alle mit verkünden: 
Die Lieb' ist stärker als der Tod. 
Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen, 
Die ihr im Winterschlafe säumt, 
In dumpfen Lüsten, dumpfen Schmerzen 
Ein gottentfremdet Dasein träumt. 
Die Kraft des Herrn weht durch die Lande 
Wie Jugendhauch, o laßt sie ein! 
Zerreißt wie Simson eure Bande, 
Ünd wie die Adler sollt ihr sein! 
Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen 
Gebrochen an den Gräbern steht,
	        
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