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Ihr trüben Augen, die vor Tränen
Ihr nicht des Frühlings Blüten seht,
Ihr Grübler, die ihr fern verloren
Traumwandelnd irrt auf wüster Bahn,
Wacht auf! Die Welt ist neugeboren,
Hier ist ein Wunder, nehmt es an!
Ihr sollt euch all des Heiles freuen,
Das über euch ergossen ward!
Es ist ein inniges Erneuen
Im Bild des Frühlings offenbart.
Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte,
Jung wird das Alte fern und nah,
Der Odem Gottes sprengt die Grüfte —
Wacht auf! der Ostertag ist da.
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3. Zigeunerleben.
1. Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig
Da regt sich's und raschelt's und flüstert zugleich;
Es flackern die Flammen, es gaukelt der Schein
Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein.
Das ist der Zigeuner bewegliche Schar,
Mit blitzendem Aug' und mit wallendem Haar,
Gesäugt an des Niles geheiligter Flut,
Gebräunt von Hispaniens südlicher Glut.
Ums lodernde Feuer im schwellenden Grün,
Da lagern die Männer verwildert und kühn,
Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl
Und füllen geschäftig den alten Pokal.
Und Sagen und Lieder ertönen im Rund,
Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt,
Und magische Sprüche für Not und Gefahr
Verkündet die Alte der horchenden Schar.
Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz;
Da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz,
Heiß lockt die Gitarre, die Zimbel erklingt,
Wie wilder und wilder der Reigen sich schlingt.
Dann ruhn sie ermüdet vom nächtlichen Reihn;
Es rauschen die Wipfel in Schlummer sie ein,
Und die aus der sonnigen Heimat verbannt,
Sie schauen im Traum das gesegnete Land.
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