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5. Vor trat der Abt in der Mönche Kreis;
Sein Kleid war schwarz, sein Haupt war weiß.
6. Und der Kaiser beugte vor ihm das Knie:
„Mein Leben," sprach er, „beschließ' ich hie.
7. Mich drückt zu schwer der Krone Last,
Im Dienst des Herrn drum such' ich Rast.
8. Mir wogt zu wild des Lebens Meer
Und treibt mich tückisch hin und her.
9. Mein Schwert war tapfer früh und spat,
Doch liegt's gebrochen durch Verrat.
10. Nach Welschland mußt' ich hinüberziehn,
Zu bänd'gen den wilden Harduin;
11. Und als ich dort aufs Haupt ihn traf,
Lärmt' hier der Pole Boleslav.
12. Als diesen bezwungen kaum mein Schwert,
Da brannt' aufs neue Welschlands Herd.
13. So über die Alpen hin und her
Warf mich das Spiel — da traf's mich schwer:
14. Der Freund verließ mich in der Schlacht;
Das hat dem Polen den Sieg gebracht,
15. Daß er mich, seinen Herrn, bezwang
Und in das Mark des Reiches drang.
16. Mich drückt zu schwer der Krone Last;
O gönnt dem müden Kampfer Rast!
17. Hier ende still einst Heinrichs Lauf;
O, frommer Vater, nimm mich auf!"
18. Der Kaiser sprach's — tief lag er da,
Der Abt auf ihn herniedersah:
19. „Dein Schmerz hat Schmerz in mir erzeugt.
Es hat der Herr dich tief gebeugt.
20. Doch kennst du auch, mein Sohn, mein Sohn,
Des Ordens Last und Mühen schon?
21. Wirst du sie tragen sonder Scheu,
Und schwörst du Gehorsam ihm und Treu'?" —
22. „Ich will sie tragen treu und gern
Und biete mich ganz dem Dienst des Herrn.