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3. Was geschah, als der Teich gefischt war? (Herr K. ließ 
das Schleusenthor schließen, damit das Wasser sich wieder sammeln 
konnte. Darauf konnten wir freilich nicht warten. Als wir aber nach 
8 Tagen wieder zum Teiche kamen, harte er sein früheres Aussehen 
wieder erhalten. Man konnte nicht mehr zur Insel gehen. Die Sand- 
und Schlammbänke waren verschwunden. Das Wasser bedeckte sie wieder. 
Der Kahn lag nicht mehr auf der Seite, sondern schaukelte auf den 
Wellen.) — Zusammenfassung. 
Darbietung: 
1. Ähnliche Erscheinungen bemerken wir nun täglich zweimal an der 
Insel Nordeney. (Zeigen!) Freilich kann man die Nordsee nicht etwa 
ablassen wie einen Teich. Das ist ja unmöglich. Warum? (Größe der 
Nordsee — Unendliche Menge Wasser — Wohin damit?) Nein! Von 
selbst — ohne daß ein Mensch die Hand rührt — beginnt täglich zu 
einer bestimmten Stunde der Spiegel des Meeres zu sinken. Welche 
Folgen hat dies? (Die Insel wird immer größer. Weite Strecken, über 
die noch vor kurzer Zeit das Meer flutete, werden sichtbar. Dort, wo 
man noch vor einer Stunde mit dem Kahne dahin fuhr, kann man zu 
Fuße gehen. Hier und da bleiben Tümpel zurück.) Gewiß! Immer 
größer wird die Insel. Zuletzt ist sie so groß geworden, daß sie mit 
dem festen Lande (Zeigen!) eben so zusammenhängt, wie unsere Teichinsel 
mit den Ufern des Teiches. Und nun entwickelt sich auf dem vom Wasser 
befreiten Meeresboden ein ähnliches Leben, wie auf dem Grunde unseres 
Teiches! (Leute eilen herbei, um die Muscheln zu sammeln, die das 
Meer zurückließ. Seht, da5 sind solche Muscheln, die einst auf dem 
Grunde des Mceres ruhten. Sie hat man aufgelesen, als das Meer sich 
zurückzog. Schildere weiter! (Andere Leute kommen herbei, um Fische 
oder Krebse zu fangen, die in den Tümpeln zurückgeblieben sind. Die 
Kähne, die vorher lustig auf dem grünen Wasser schwammen, sitzen auf 
dem Schlamme.) 
2. Sechs Stunden lang zieht sich so das Meer zurück von der 
Küste und läßt unser Auge das sehen, was sonst unter grünem Wasser 
verborgen ist. Dann tritt ein kurzer Stillstand ein. Es ist, als ob sich 
das Meer besinnen wollte, ob es noch weiter zurückgehen soll, oder nicht. 
Ruhig liegt es da. Kein Lüftchen bewegt seinen klaren Spiegel. Aber 
sieh! Mit einem Male rollt eine Welle herauf über die weite Fläche. 
(Sine zweite folgt! Bald spielen die Wellen wieder um den grünlich 
schimmernden Felsblock, welcher eben noch im Trockenen lag. Das 
Meer kehrt zurück! Schildere die Folge! (Die Leute, welche Muscheln, 
Krebse oder Fische suchen, eilen dem festen Lande zu. Die Sand- und 
Schlammbänke, die sichtbar geworden waren, werden wieder überflutet. 
Die Insel Norderney wird kleiner und kleiner. Zuletzt hat sie ihre 
frühere Größe wieder angenommen.) Richtig! Nach sechs Stunden Hai¬ 
das Meer seine frühere Höhe erreicht.
	        
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