Full text: Lesebuch für die Mittelklassen der Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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84. Der Nußbaum. 
An den Landstraßen und Feldwegen, in den Gärten und 
auf den Feldern treffen wir bisweilen einen stattlichen, schön— 
belaubten Baum an, von dem man alles: Holz, Blätter und 
Früchte benußen kann. Es ist der Nußbaum, da so dick 
werden kann wie eine alte Eiche. Er hat sehr tiefgehende, sich 
weit ausbreitende Wurzeln, einen glatten Stamm und eine 
große, breitgewölbte Blätterkrone. Die Blätter sind gefiedert 
und wohlriechend. An den Spitzen der jungen Zweige wachsen 
die runden Früchte, die man Nüsse nennt. Es stehen häufig 
mehr als drei Nüsse beisammen. Die Nuß ist eine Steinfrucht 
mit zwei Schalen. Die äußere Schale ist grün, die innere 
braun und zur Zeit der Reife steinhart. Die harte Schale um— 
schließt den weißen, süßen Kern. Man nimmt oft die Nüsse 
schon unreif vom Baum, um sie mit Zucker einzukochen. Wenn 
die Nüsse reif sind, so springt die äußere Schale auf, und die 
braune guckt hervor. Häufig fallen die reifen Nüsse von selbst zu 
Boden, wo sie aufgesucht werden. Vergoldet oder versilbert zieren 
sie dann den Christhaum. Aus dem süßen Kern der Nüsse preßt 
man ein wohlschmeckendes Salatöl. Die Blauter werden oft zu 
einem heilsamen Thee verwendet, und aus dem schönen Holze 
des Stammes macht der Schreiner Tische, Shranke und abe 
Sachen. 
Will man einen jungen Nußbaum ziehen, so steckt man die 
braune Nuß im Herbste 6—8 Centimeter tief mit der Spitze 
in den Boden. Im nächsten Frühjahr kommt das junge 
Pflãnzchen zum Vorschein. Aber es dauert noch lange, ehe man 
Nüsse von dem Banme ermen kann. Erst im achten oder 
zehnten Jahre bringt der junge Baum Früchte, und erst im 
fünfzigsten Jahre ist er ausgewachsen. 
E. Förster. 
85. Das Samenkorn. 
Jedes Samenkorn, sei es auch noch so klein, ist merkwürdig. 
Es besteht aus einem weißen, mehlartigen Kern und aus einer
	        
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