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Geiste die Kräfte wieder, welche er durch die Arbeit verlor; er stärkt die
Muskeln und Knochen zu neuem Dienste, er beruhigt das Gehirn und alle
von ihm ausgehenden Nerven. Das Schulkind, welches am Tage seinen
kleinen Kopf tüchtig anstrengt und doch auch im munteren Spiel für die
gesunde Entwicklung seines wachsenden Körpers sorgen soll, bedarf einer
längeren Nachtruhe,' es gehe daher früher zu Nett als der Erwachsene.
Der Nuhe der Nacht muß die friedliche Nuhe des uralt heiligen
wöchentlichen Feiertages sich zugesellen, an welchem der Mensch zu Nutz
und Frommen seiner Seele und seines Leibes sich erholen soll von den
Merken seines irdischen Berufs. Er nährt seine Seele in den feierlichen An¬
dachten der Gemeinde und des Familienkreises, Gemüt und Leib aber er¬
frischt er da draußen im Sonnenlicht und im Miesen- und Maldesgrün. Dort
wird er still wandern und lauschen, dort auch harmlos und munter spielen
und plaudern, sich tummeln und springen, scherzen und lachen. Vas stärkt
und verjüngt, das erhebt und veredelt.
Doch die sonntägliche Bewegung in frischer Luft ist nicht ausreichend
für den fleißigen Arbeiter der häuslichen Merkstatt und der großen Fa¬
briken, wo der Mebstuhl saust und die Maschine braust, wo es hämmert und
pocht, wo es rasselt und prasselt, wo die Funken sprühen und die Dämpfe
zischen und Staubteilchen aufwirbeln überall,' sie ist nicht ausreichend für
die geistig Angestrengten, besonders wenn diese in schlechter Zimmerluft
viel sprechen müssen. Da ist eine tägliche, wenn auch kurze Wande¬
rung im Freien um so mehr zu empfehlen, je weniger die Muskeln der
Gliedmaßen und der Brust bei der Hrbeit in Anspruch genommen werden.
Sollte die Zeit dazu fehlen? Man findet sie, wenn man sie ernstlich
sucht, wenn man jede Minute ausnutzen will für eine körperliche Übung,
die doch so heilsam ist. Da schreitest du in gerader Haltung dahin, die
Brustwand wölbt sich vor, das Zwerchfell senkt sich stärker, die Lungen
dehnen sich mächtig aus, und hinein strömt in vollen Mengen die frische
Luft, um möglichst wieder gutzumachen, was die schlechte Atemluft des
Arbeitsraumes und die mangelhafte Haltung beim Sitzen und Stehen wäh¬
rend des Dienstes zu verderben drohten. Da ruht auch dein Auge wieder
aus, das vielleicht durch Niederbeugen des Kopfes und durch törichtes fort¬
gesetztes Nahesehen besonders in der Dämmerung und bei schwacher Be¬
leuchtung geschädigt wurde.
Die Bewegungsspiele, das Schlittschuhlaufen, das Nudern, das
Turnen im Freien oder im luftigen Turnsaal, besonders an Neck und
Barren, sowie Freiübungen mancherlei Art bilden ebenfalls in hervor¬
ragender Meise den ganzen Körper aus, stärken Muskeln und Knochen,
schaffen den Lungen Kaum zur Ausdehnung, fördern die Verrichtungen
der Haut, steigern die Herztätigkeit und den Blutumlauf, erleichtern die