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Nachher verbarg er sich längere Zeit in Müllerstracht in der Mühle 
zu Körau, bis er 1650 wieder in den Besitz seines Landes kam. 
2. Karl V. ist überhaupt in die Geschichte unsers Liedes auf eine 
merkwürdige Weise verwickelt. Er war sehr schnell mit Absetzen und 
Vertreiben bei der Hand, und die Vertriebenen flüchteten sich regelmäßig 
in die „feste Burg“, die „unser Gott ist“. 1547 vertrieb er drei 
Glaubenszeugen, unter ihnen auch den bekannten Melanchthon, aus 
Wiltenberg. Als die drei Männer auf ihrer Flucht in Weimar ein— 
zogen, hörten sie ein Mägdlein singen: „Ein' feste Burg ist unser Gott“ 
nd waurden dadurch getröstet. 1547 Ferlrieb derselbe Kaiser die evan-⸗ 10 
gelischen Prediger in Augsburg. Bevor sie die Stadt verließen, kamen sie 
noch zu dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, der damals dort 
vom Kaiser gefangen gehalten wurde. Sie sagten zu ihm: „Kaiserliche 
Majestät hat uns das römische Reich verboten.“ Darauf fing dieser 
an zu weinen, daß ihm die Tränen über die Backen zur Erde flossen, 15 
stand auf, ging ans Fenster, wandte sich aber bald wieder zu ihnen 
und sagte: „Hat euch denn der Kaiser das ganze römische Reich ver— 
holen Ja!“ —- Darauf fragte er weiter: „Hat euch denn der 
Kaiser auch den Himmel berboten?· — ‚Nein!“ „Ei,“ fuhr er fort, 
„so hat es noch leine Not, das Reich und der Himmel muß uns 20 
doch bleiben; so wird Gott euch auch ein Land finden lassen, in dem 
ihr sein Wort predigen könnt.“ 
z. Gerade so dachten einige Jahre später die Hugenotten, d. h. die 
evangelischen Christen in Frankreich. Zwischen den Jahren 1560 bis 1572 
wurden diese Leute zu Tausenden von ihren Gegnern getötet oder vertrieben; 25 
aber mit dem Gesange: „Ein' feste Burg ist unser Gott gingen sie freudig 
in den Tod oder in die Verbannung. Dasselbe geschah im Jahre 1731, 
aber nicht wieder in Frankreich, sondern in Deutschland. Da wurden 
die Evangelischen in Salzburg von Haus und Hof pertrieben, aus der 
Heimat und dem Vaterland. Sie wandten sich nordwärts, größtenteils 30 
nach Preußen. Und was sangen sie auf ihren Wanderungen durch 
Eldte und Dörfer? „Ein' feste Burg ist unser Gott.“ Das Lied 
war auch ihr Wanderpaß, so daß ihm ein frommer Mann wohl mit 
Recht die Überschrift gegeben hat: „Aller frommen verfolgten Christen 
Trotz und Trost.“ Nicht minder ist es für gar viele eine starke 35 
Wehr und Waffe geworden. Das sehen wir unter anderm an dem 
Schwedenkönig Gustav Adolf. Am 17. September 1631 stand er 
bei Leipzig mit seinem Heere dem katholischen Feldherrn Tilly gegen⸗ 
uͤber. Da gab's eine große Schlacht; aber ehe sie begann, ließ 
der König sein ganzes Heer das ed anstimmen: „Ein' feste Burg ist 
unser Golt.“ As der Sieg gewonnen war, warf er sich mitten unter 
den Toten und Verwundeten auf die Knie, dankte Gott und rief: „Das 
Feld muß er behalten.“ Nach Runkwitz 
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