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113. Heidebilder.
(Ein ferner Hauch geht durch die Luft
von umgebrochnen Ackerkrumen,
es stehn in Glanz und Rbendduft,
in rot und gelb die Heideblumen.
Flugmüde aus den Höhen zieht
zu Rast und Ruh' ein Lommerfalter,
im Röhricht fingt als letztes Lied
ein Vogel seinen Rbendpsalter.
Das klingt und raschelt, girrt und zirpt,
das ist ein weiches Lchlummertönen,
indes im West der Tag erstirbt
in warmen, goldnen Farbentönen.
Karl Busse.
114. Heidedorf.
Glitzernd blaue Lonnenseligkeit
überschimmert mein Heidedorf.
von allen Räumen
blitzt
silbernes Grün.
Vas Hügelkirchlein mitten drin,
still lichtrot,
Legen, Legen
blinkt es über Dächer und Laub.
Wir wandeln leise pfadauf —
kaum knirscht der Land.
Ohne Glockenlaut
in leisem Gang
weiß der Frieden seine Ltunde.
Franz viederich.
115. Kur Frühlingstagen.
Wie ein Märchen war dieser Frühling, der seine Zauber um
mich wob, wie ein geträumtes wunder. . . . Und ich hielt ihn doch
Entgegen uns
über schlichtem Rirchtürsims herab
träumt
uralt
die Lonnenuhr.
Ltrahlen spritzen golden im Ziffer-
kreis.
Ruf dunkelrot kupfernem Grund
gleißt es erschimmernd.
Heilig stumm
schreitet
der Lonnenweiser.