Lästernd ein Ton uns von draußen ver¬
wunde,
Schadenfreuend an unserer Not:
„Bismarck ist tot,
Euer Bismarck ist tot!"
3. Ja, er ist tot, dahin unser Held!
Sagt es den Deutschen in aller
Welt,
Denen hier drinnen im Vaterland,
Denen dort drüben über dem Strand;
Sagt es dem Mann, der den Acker
beschreitet,
Dem, der in Städten sein Handwerk
bereitet,
Sagt es den Fürsten auf ihren Thronen,
Denen, die draußen am Zaune wohnen;
Sagt's den Unwissenden, sagt es den
Weisen,
Reichen und Armen, Kindern und
Greisen,
Männern des Schwertes, Männern der
Feder,
Höre und wisse und fühle ein jeder:
Er ist dahin — tief unsre Not —
Bismarck ist tot,
Unser Bismarck ist tot.
4. Wille, der niemals im Wollen
erschlafft,
Sorge, nie rastende, schaffende Kraft,
Zündendes Wort, tiefgründiger Rat,
Weises Erwägen, schlagende Tat,
Immer beansprucht, nimmer ver¬
gebens,
Immerdar wirkende Quelle des Lebens:
All dieser Reichtum, all diese Welt,
Ganz nur für Deutschland zum Dienste
gestellt,
All diese Fülle, die uns gemessen,
Die wir noch gestern — noch gestern
besessen,
Heute dahin in zermalmendem Schlage,
Heut noch Erinnerung, morgen schon
Sage — .
Deutschland sei wach, fühl' deine Not!
Bismarck ist tot,
Dein Bismarck ist tot!
5. Deutschland, sei wach! Wahr'
deine Sach',
Wahre dein Leben, werde nicht schwach!
Kyffhäuserraben, die da entschliefen,
Steigen krächzend aus nächtigen Tiefen,
Himmel wird dunkel, die Luft wird
schwer:
Eckart, der Treue, scheucht sie nicht
mehr.
Eckart, der Treue, ruht aus von Taten,
Kann nicht mehr helfen, kann nicht mehr
raten.
Hilf dir selber in deiner Not,
Sonst ist er tot,
Bismarck für immer dir tot!
6. Laß nicht den Bismarck sterben
in dir!
Gib es nicht her, das errungne Panier!
Laß in Vergessens Erbärmlichkeit
Nicht versinken die heilige Zeit,
Die uns den Kaiser gab und den Vater:
Wilhelm und Bismarck, seinen Berater.
Siehst du die Feinde? Hörst du sie
flüstern,
Wie sie die Beute schleichend um¬
lüstern?
Strafe sie Lügen, mach' sie zuschand',
Wolle dich selber, deutsches Land!
Wolle dich selbst! Zwinge die Not!'
Bismarck war tot, ist nicht mehr tot.
In deiner Seele, die sich erhebt,
Steht er dir auf, kommt wieder und
lebt,
Kommt und ist da,
Allgegenwärtig und nah,
Deutschland, dein Bismarck, er lebt!