23. Der junge Stier pflüg' euer Neubruchland,
Auf eure Weiden führt das muntre Lamm;
Das rasche Füllen spring' an eurer Hand,
Fiir künft'ge Schlachten ein gesunder Stamm!
24. Denn Schlacht und Sturm ist euch vorausgezeigt;
Das ist ja dieses starken Gottes Recht,
Der selbst in eure Mitte niedersteigt,
Zu zeugen eurer Könige Geschlecht!
25. In euren Tempeln haften wird sein Speer;
Da schlagen ihn die Feldherrn schlitternd an,
Wann sie ausführen über Land und Meer
Und um den Erdkreis ziehn die Siegesbahn.
26. Ihr habt vernommen, was dem Gott gefüllt;
Geht hin, bereitet euch, gehorchet still!
Ihr seid das Saatkorn einer neuen Welt:
Das ist der Weihefrühling, den er will!"
10. Oer ^riumpkalor. Von Hdolf Grafen Schack.
Gesammelte Werke. 2. Band. Stuttgart 1884. 8. 284.
1. Stolz im Triumph glorreicher Siege,
Wie keiner sie erkämpft zuvor,
Zieht auf der leuchtenden Quadrige
Ämilius Paulus durch das Tor;
Es wirbelt Duft aus goldnen Becken,
Roms Tempel sind mit Purpurdecken,
So schön sie Tyrus beut, behängt,
Und rauschend tönt's wie Meeresbranden,
Wo sich das Volk in Festgewanden,
Des Feierzuges harrend, drängt.
2. Auf Helmen, Schilden, Wurfgeschossen,
Auf Rüstungen von blankem Stahl,
Auf Marmorbildern, Erzkolossen
Spielt wie verwirrt der Sonnenstrahl;
Jünglinge nerv'gen Armes führen
Von des Clitumnus weißen Stieren
Die schönsten hundert, kranzgeschmückt;
In Reihen dann, ein Spott der Sieger,
Nahn Mazedoniens blasse Krieger,
Von eh'rner Ketten Wucht gedrückt.