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anfangs einen Umweg nehmen, um so den Abhang zu umgehen; 
aber der beständige, diese Höhen bedeckende Schnee, bildete unter 
dem neugefallenen eine so unsicher zu betretende Eisrinde, daß das 
Zugvieh, indem es durchbrach, geradezu stehen bleiben mußte, und 
auch die Menschen, hin und her gleitend, mehr rückwärts als vor¬ 
wärts kamen. So sah sich der carthagische Feldherr genöthigt, 
wieder an den Rand des Abhanges zurückzukehren und einstweilen 
ein Lager daselbst aufzuschlagen, nachdem er den Schnee hatte weg¬ 
schaffen lassen. Als dieses geschehen war, ließ er den Abhang ebnen, 
und so groß auch die damit verbundenen Schwierigkeiten waren, 
so gelang es ihm doch schon am ersten Tage, den Pferden und dem 
Zugvieh einen Weg zu bahnen, auf welchem sie in die unten ge¬ 
legenen, schon nicht mehr mit Schnee bedeckten Thäler auf die Weide 
geführt werden konnten. Aber erst nach drei Tagen war er im 
stände, den Weg für die Elephanten zu ebenen, die während der 
Zeit der Hunger fast aufgerieben hatte, da weder Baum noch Strauch 
in jenen Gegenden zu finden war. 
So langte er in der von den Nebenflüssen des Po bewässerten 
Ebene an. Sein Heer bestand noch aus 26,000 Mann, nämlich 
aus 12,000 libyschen und 8000 spanischen Fußgängern und aus 
6000 Reitern; über die Hälfte hatte er auf dem Wege von den 
Pyrenäen aus durch Gallien über die Alpen verloren. Dennoch zog 
er um so muthiger in den Kampf, da die Truppen, welche er noch 
hatte, durch den fünfmonatlichen, mit so mancher Gefahr verbundenen 
Marsch und selbst durch die mehrere Wochen fast ununterbrochenen 
Beschwerden während der Übersteigung der Alpen nur noch abgehärteter 
und furchtloser geworden waren. Bötticher. 
140. Casus Marius vernichtet die Cimbern und Teutonen. 
Die Gefahr, welche das römische Volk veranlaßt hatte, dem 
Marius ungewöhnlicher Weise auch für das folgende Jahr 104 die 
Consulwürde zu übertragen, hatten zwei Völkerschaften durch ihren 
verheerenden Einfall in das Gebiet des römischen Reiches herbei¬ 
geführt. Es waren dies die Cimbern und Teutonen, wilde, riesige 
Völker von unbekanntem Stamme, welche mit Weib und Kind aus 
noch unentdeckten Gründen ihre heimatlichen Sitze an der Nord- 
und Ostsee verlassen hatten, wahrscheinlich um sich in südlicheren 
Gegenden eine neue Heimat zu gründen. Sie werden uns als Leute 
von riesenhaftem Körperbau geschildert, welche durch ihre blauen 
Augen und hellblonden Haupthaare auffielen. Hieraus schloß man, 
daß sie germanischen Ursprungs seien. Ob sie Hungersnoth, Über¬ 
schwemmungen oder feindliche Einfälle aus dem Sitze ihrer Väter 
vertrieben, das läßt sich mit Gewißheit nicht entscheiden.
	        
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