Full text: [Theil 6, [Schülerband]] (Theil 6, [Schülerband])

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147 Roland Schildträger. 
Der König Karl saß einst zu Tisch 
Zu Aachen mit den Fürsten, 
Man stellte Wildpret auf und Fisch 
Und ließ auch keinen dürsten. 
Viel Goldgeschirr von klarem Schein, 
Manch rothen, grünen Edelstein 
Sah man im Saale leuchten. 
Da sprach Herr Karl, der starke Held: 
„Was soll der eitle Schimmer? 
Das beste Kleinod dieser Welt, 
Das fehlet uns noch immer. 
Dies Kleinod, hell wie Sonnenschein, 
Ein Riese trägt's im Schilde sein 
Tief im Ardennerwalde." 
Graf Richard, Erzbischof Turpin, 
Herr Haimon, Naims von Baiern, 
Milon von Anglant, Graf Garin, 
Die wollten da nicht feiern. 
Sie haben Stahlgewand begehrt 
Und hießen satteln ihre Pferd', 
Zu reiten nach dem Riesen. 
Jung Roland, Sohn des Milon, sprach: 
„Lieb Vater, hört! ich bitte! 
Vermeint ihr mich zu jung und schwach, 
Daß ich mit Riesen stritte. 
Doch bin ich nicht zu winzig mehr, 
Euch nachzutragen Euren Speer 
Samt Eurem guten Schilde." 
Die sechs Genossen ritten bald 
Vereint nach den Ardennen, 
Doch als sie kamen in den Wald, 
Da thäten sie sich trennen. 
Roland ritt hinterm Vater her; 
Wie wohl ihm war, des Helden Speer, 
Des Helden Schild zu tragen! 
Bei Sonnenschein und Mondenlicht 
Streiften die kühnen Degen;
	        
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