Full text: [Band 3 und 4, [Schülerband]] (Band 3 und 4, [Schülerband])

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2. Da horch, was dröhnt wie Waffenlärm 
Und Rossesgestampf heran? 
's sind fränkische Männer und Eberhard, 
Ihr Herzog, reitet voran. 
Z. Und als sie Herrn Heinrich eben erblickt. 
Wie schwinget sich flink vom Roß 
Und kniet vor Heinrich ihr Herzog hin 
Und mit ihm kniet sein Troß. 
4. „Herr Konrad," ruft er, „ruhet im Grab, 
So sei unser König du; 
Er selber hat es also gewollt, 
Eh' er ging zur ewigen Ruh'." 
5. Herr Heinrich schüttelt sein lockiges Haupt: 
„Ihr Herren, und sprecht ihr wahr? 
Hilf Himmel, so ging mir heute ins Garn 
Des römischen Reiches Aar!" H. Ernst. 
22. Deutsches Aufgebot. 
(955.) 
Der Kaiser saß mit Schwert und Buch 
Im Stuhl, aus Erz gediegen; 
Er wog das Recht und fand den Spruch 
Und Groll und Hader schwiegen. 
Da scholl's am Tor wie Rosseshnf, 
Da hub sich lauter Jammerruf 
Im Gang und ans den Stiegen: 
„Es brach der Erzverwüster, 
Der Heide brach ins Land; 
Von seinen Pfaden düster 
Zum Himmel raucht der Brand. 
Durch Hüttenschutt und Saaten 
Stürmt heulend seine Wut 
Und seine Rosse waten 
Bis an den Zaum im Blut. 
Dem Greuel wie ein Rabe 
Fliegt das Gerücht voraus; 
Da greift entsetzt zum Stabe 
Das Volk und wandert aus. 
Sie schweifen ohne Stätte 
Den Wilden gleich, 
O Kaiser, hilf! o rette 
Vom Untergang das Reich!" — 
Und die Stirn des Kaisers ward finster wie Nacht 
Und hinter sich stieß er den Sessel mit Macht, 
Hin warf er den Mantel, den roten; 
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